Lufthansa zukünftig mit kostenpflichtigen Snacks?

Plant Lufthansa wirklich solche weitreichenden Änderungen am Produkt?

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Lufthansa-Chef Franz spielt offenbar mit dem Gedanken, zukünftig kostenpflichtige Snacks an Bord anzubieten. Bisher kannte man das vorallem von Billigfliegern.

Es scheint ein unverrückbares Ritual zu sein. Kaum hat das Flugzeug die Reiseflughöhe erreicht, schon wird beim gerade begonnenen Bordservice in Lufthansa-Maschinen reihum Tomatensaft bestellt. Am Boden würde das niemand freiwillig trinken. Bei anderen Airlines ist dieses Phänomen eher unbekannt. Bei Lufthansa ist dagegen der komplette Flug in Gefahr, wenn die Crew nicht für ausreichende Tomatensaft-Vorräte gesorgt hat.
Doch damit könnte es bald vorbei sein. Offenbar denken die Lufthansa-Manager darüber nach, Sandwiches, Schokoriegel, Kaffee und Tomatensaft kostenpflichtig zu machen. Bordverpflegung wird es dann nur noch gegen Cash geben.

Bei der Lufthansa gehören kostenlose Getränke und ein Snack zur Erwartungshaltung der Kunden. Aber wenn es bestimmte Zahlungsbereitschaften nicht mehr gibt, muss sich das irgendwann im Produkt widerspiegeln. Wir bedienen ja nur die Kundenwünsche.

So ließ unlängst Lufthansa-Chef Franz verlauten. Doch damit würde die größte deutsche Fluggesellschaft wohl weitere Kunden vergraulen. Haben diese doch gerade ziemlich an der weitgehenden Flugplanverlagerung weg vom Mutterkonzern Lufthansa hin zur Tochter Germanwings zu knabbern. Eine weitere Verschlechterung des Produktes würde wohl zu massiven Kundenabwanderungen zu Konkurrenzairlines führen. Immer vorausgesetzt, daß die vergleichbare Routen überhaupt anbieten. Da macht sich die eigene Größe für Lufthansa positiv bemerkbar, denn einige Verbindungen bietet sie immer noch exklusiv an und kann deshalb bei Preis und Angebot weitgehend frei bestimmen.

Entschieden ist beim Thema kostenpflichtige Bordverpflegung bisher noch nichts. Das Ganze ist aber Teil eines internen Ideenpools, der dazu führen soll, Lufthansa zukunftsfähig zu machen.

Lufthansa befindet sich derzeit im Umbruch. Die Flugverlagerung aller Flüge (außer Langstrecke und Abflüge von Frankfurt und München) zur Germanwings und die Einführung der neuen Premium Economy Class sind dabei wohl die einschneidendsten Auswirkungen. Doch weitere 2.500 Ideen werden zur Zeit diskutiert, von denen am Ende auch einige durchgesetzt werden. Weniger ausgeben und mehr einnehmen, damit soll die geplante Ergebnisverbesserung von 1,5 Mrd. EUR bis 2015 realisiert werden. Dazu zählt auch die Einsparung von 3.500 Stellen in der Verwaltung.
Man kann der Lufthansa nur wünschen, daß sie vor lauter Sparen nicht die Passagiere aus den Augen verliert.

Quelle: SpOn

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