Viele Kinder können keinen Urlaub machen

Geldsorgen der Eltern verhindern gemeinsame Reise.

Armut gibt es auch hierzulande. Meist kommt sie versteckt daher und im Alltag fallen Familien mit Geldsorgen nicht so dramatisch auf. Hartz4 und andere staatliche Leistungen sorgen zumindest dafür, daß man zu essen und ein Dach über dem Kopf hat. Die Teilnahme am öffentlichen Leben, das immer auch Geld kostet, bleibt vielen dieser Familien aber weitgehend verwehrt.

Anzeige

Kein Geld – kein Urlaub

Ganz dramatisch tritt Armut beim Thema Freizeit und Urlaub ans Tageslicht. Gerade unter Kindern ist schnell klar, wer in den Urlaub fährt und wer sich das nicht oder nicht mehr leisten kann. Soziale Ausgrenzung kann die Folge sein.
3 Millionen Kinder in Deutschland können in diesem Jahr aus Armutsgründen nicht in den Urlaub fahren. Darauf hat der Deutsche Kinderschutzbund hingewiesen. Die Zahl der Kinder, die wegen Armut zu hause bleiben müssen, ist in den letzten 10 Jahren – also hauptsächlich unter der CDU-Kanzlerin Angela Merkel und damit ein Ausdruck der verfehlten Familienpolitik der Union – um satte 50 Prozent angewachsen.

Die Armut der Eltern wird somit zum Entwicklungshindernis der Kinder, denn gemeinsame Familienurlaube* sind für die Identität des Kindes und den familiären Zusammenhalt immens wichtig. Die Familie, die in konservativen Wahlkampfreden gern als das höchste Gut beschworen wird, kommt also definitiv zu kurz.

Und da Kinder heutzutage immer schneller, immer mehr Lernstoff bewältigen müssen, ist für alle Kinder eine effektive Erholung in den Ferien von tragender Bedeutung für den Lernerfolg im folgenden Schuljahr. Fallen gemeinsame Urlaube mit den Eltern oder andere Reisen weg und die Kinder langweilen sich zu hause, dann sind diese Kinder auch schulisch im Nachteil.

Ferien in der DDR

In der DDR beispielsweise war, neben einigen anderen Punkten zum Thema Familie und Gleichberechtigung von Mann und Frau, auch die Ferienbetreuung der Kinder um einiges besser als heute. Es ist schon ein Armutszeugnis, daß 20 Jahre nach der Wiedervereinigung nicht mal in dem Punkt der Stand der DDR erreicht wurde. Zwar möchte niemand die Inhalte der Pionierferienlager mit Fahnenappell und politischer Agitation übernehmen, aber die Möglichkeit für alle Kinder, wenn schon ein Urlaub mit den Eltern nicht möglich ist, kostenlos in ein Ferienlager mit kindgerechter, sinnvoller und spaßiger Freizeitgestaltung zu fahren, sollte doch ein einem reichen Land, wie Deutschland es ist, möglich sein.
Denn Kinder, und zwar alle Kinder, sind unsere Zukunft.

Anzeige