Ägypten: Offizieller Reisehinweis

Auswärtiges Amt gibt Reisehinweis heraus, aber keine Reisewarnung.

Nachdem es in den letzten Tagen zu rechtlich unterschiedlichen Auffassungen gekommen war, ob man eine geplante Reise nach Ägypten wegen der anhaltenden Unruhen kostenfrei stornieren kann, wird es nun noch komplizierter. Das Auswärtige Amt (AA) hat seine bisherige Teilreisewarnung am heutigen Tag aktualisiert und einen Reisehinweis heraus. Das ist aber immer noch keine Reisewarnung.

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Es gebe eine „sehr zugespitzte Lage“ in Kairo und anderen Städten, in den Touristengegenden am Roten Meer herrsche aber noch Ruhe, so ein Ministeriumssprecher. Damit bleibt das Ministerium von Guido Westerwelle (FDP) weiterhin sehr vage und tut den Urlaubern, die in den nächsten Tagen nach Ägypten reisen wollen, keinen Gefallen.
Während das AA also dringend vor einer Reise nach Kairo, ins Nildelta und in die Region Oberägypten warnt, sollen die anderen Touristengebiete ganz friedliche Orte und ungefährlich sein. Logisch ist das nicht und macht es für die Urlauber nur unnötig kompliziert.

Die USA haben bereits gestern eine echte Reisewarnung ausgesprochen und alle amerikanischen Staatsbürger zum Verlassen des nordafrikanischen Landes aufgefordert. Das Auswärtige Amt bleibt mal wieder in der abwartenden Rolle.
Ohne eine Reisewarnung durch das AA haben deutsche Urlauber aber keine rechtliche Möglichkeiten, einen Urlaub in Ägypten kostenfrei zu stornieren. Die Reisenden sind damit auf die Kulanz der Reiseveranstalter angewiesen, die von sich aus die Reisen stornieren oder umbuchen können, aber nicht müssen.

Nachtrag: Die Bundesregierung, nicht das Auswärtige Amt, warnt jetzt auch vor Reisen nach Ägypten. Eine Reisewarnung, die kostenfreies Stornieren für alle ermöglichen würde, ist das immer noch nicht und stiftet nur noch mehr Unsicherheit. In der schwarz-gelben Bundesregierung herrscht mal wieder totales Durcheinander.

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