Thailand: Umbuchung wegen Militärputsch

Das Militär hat die Macht in Thailand übernommen.

Anzeige

Seit gestern ist alle anders in Thailand, dem beliebten Urlaubsland in Asien. Das Militär hat sich an die Macht geputscht, nachdem eine politische Einigung in weite Ferne gerückt war. General Prayuth hat das Amt des amtierenden Premierministers übernommen.

Dieser Zustand bedeutet auch für Urlauber, die bereits in dem Land sind, einige Einschnitte. Für das gesamte Land gilt täglich eine Ausgangssperre zwischen 22 Uhr und 5 Uhr. Die Skytrain-Schnellbahnen in Bangkok verkehren nur noch bis 21 Uhr. Auch Bars, Einkaufszentren, Märkte und Kinos schließen zu dieser Uhrzeit.

Nächtliches „Partymachen“ ist dadurch nicht mehr möglich und sollte im Interesse der eigenen Sicherheit auch tunlichst unterlassen werden. Das Auswärtige Amt hat seine Reise- und Sicherheitshinweis aktualisiert, eine akute Verschärfung der Sicherheitslage kann man aber derzeit nicht erkennen.

Das öffentliche Leben in Bangkok läuft weitestgehend normal. Nur der Verkehr bricht immer wieder zusammen. Davon betroffen sind auch die Verbindungen zu den beiden Flughäfen der Stadt. Man sollte daher reichlich Zeit einplanen, wenn man nicht seinen Flug verpassen will. Transfers vom und zum Hotel dürfen auch während der Ausgangssperre stattfinden.
Der Zugang zum Flughafen ist mit Paß und Reiseunterlagen jederzeit ohne Probleme möglich. Der Flugverkehr findet bislang planmäßig statt. Auch nationale und internationale Anschlußflüge sind ohne Einschränkungen möglich.

Sicherheitshinweise

Grundsätzlich sollte man Menschenansammlungen und Demonstrationen meiden. Außerdem sollte man sich ständig in unabhängigen Medien über die aktuelle Lage informieren. Das ist im Moment allerdings nicht ganz so einfach möglich, da die Fernsehsender CNN und BBC derzeit in Thailand nicht mehr zu empfangen sind. Die Zensur des Militärs verhindert dies.
Informationen aus dem Internet, welches man im Hotel oder in einem Internet-Café nutzen kann, sind aber möglich.

Grundsätzlich sollte jeder Urlauber, der sich derzeit in Thailand aufhält, Verbindung zu seinem Reiseveranstalter bzw. dem örtlichen Vertreter aufnehmen, um eventuell notwendig werdende Schritte frühzeitig abzuklären.

Boote am Strand von Thailand | © saiko3p - Fotolia.com

Boote am Strand von Thailand | © saiko3p – Fotolia.com

Umbuchen oder Stornieren?

Nach Informationen der großen Reiseveranstalter ist die Lage vor Ort derzeit ruhig. Das deckt sich mit der Einschätzung des Auswärtiges Amtes. Alle touristischen Leistungen können erbracht werden. Alle Anreisen und Transfers laufen problemlos, auch weil im Moment eher Nebensaison ist. Bis auf die Ausgangssperre gibt es keine größeren Einschränkungen für die Touristen in Thailand.

Trotzdem sind viele Urlauber, die in den nächsten Wochen und Monaten eine Reise nach Thailand antreten wollen, verunsichert. Einige Reiseveranstalter bieten deshalb ihren Kunden eine gebührenfreie Umbuchung an. TUI bietet solch eine Umbuchung für Thailandreisen auf ein anderes Reiseland bis zum 30. Mai an.
Eine kostenfreie Stornierung einer geplanten Reise wird allerdings kaum möglich sein.

Urlauber, die eine Reise nach Thailand gebucht haben, sollten sich deshalb kurzfristig mit ihrem Reiseveranstalter in Verbindung setzen.

Update (10.06.2014): Die nächtliche Ausgangssperre gilt in zehn Touristendestinationen ab sofort nicht mehr. Nur in Chiang Mai und Bangkok gilt auch weiterhin zwischen 0 und 4 Uhr eine Ausgangssperre.

Anzeige