EU-Sanktionen treffen auch Urlauber

Keine Kreuzfahrtschiffe mehr in Krim-Häfen.

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Rußland taumelt. Der Rubel verliert drastisch an Wert und die Wirtschaft kommt immer mehr ins Trudeln. Ein Grund dafür sind auch die gegen Rußland aufgrund der Ukraine-Krise beschlossenen Sanktionen der EU. Trotzdem werden die Sanktionen noch weiter verschärft. Investitionen auf der Krim und der Export von Gütern aus den Branchen Energie, Öl- und Gasförderung, Transport und Telekommunikation sind nun strikt verboten. Und auch Krim-Touristen sind von den Sanktionen betroffen.

Kreuzfahrtschiffe müssen Krim meiden

Ab kommenden Samstag dürfen europäische Kreuzfahrtschiffe nicht mehr in den Häfen der von Rußland annektierten, ehemals ukrainischen Halbinsel Krim anlegen. Die Häfen Sewastopol und Jalta sind nun tabu und dürfen nicht mehr angelaufen werden.

Diese Entwicklung kommt nicht überraschend. Schon Mitte November hatten die EU-Außenminister neue Sanktionen angekündigt, die auch den Tourismus auf der Krim treffen sollen. Die meisten Reiseveranstalter, wie DERtour, Meier’s Weltreisen, ADAC Reisen, Jahn Reisen, Tjaereborg und ITS, hatten Krim-Reisen schon im Frühjahr zu Beginn der Ukraine-Krise aus dem Programm genommen. Auch die Reedereien stellten sich rasch auf die neue Lage im Schwarzen Meer ein und leiteten ihre Schiffe bspw. in griechische Häfen um, so verfahren Aida Cruises und Costa.

Das Auswärtige Amt rät von Reisen auf die Krim ab, weil Deutschland die Annexion der Krim nicht anerkennt und deshalb deutschen Staatsbürgern vor Ort angesichts der aktuellen Lage auch keinen konsularischer Schutz bieten kann.

Zukunft?

Der Tourismus auf der Krim wird durch die neuerlichen Sanktionen wohl endgültig zum Erliegen kommen. Ausländische Gäste wird man hier so schnell nicht mehr antreffen. Hotels, Restaurants und touristische Einrichtungen werden leer bleiben.
Auf Hilfe auf Rußland wird die Krim allerdings nicht hoffen können. Durch die russische Wirtschaftskrise hat Moskau alle Hände voll zu tun, sich selbst zu helfen. Da wird für die kleine Schwarzmeer-Halbinsel nichts übrigbleiben.

Die EU sollte sich allerdings nicht zu früh freuen. Rußland wird die Krim wohl niemals wieder hergeben, koste es was es wolle. Sicherer erscheint dagegen, daß die Krise in Rußland sich auch auf die weltweite Konjunktur negativ auswirken wird. Manche Beobachter sehen bereits Anzeichen einer aufziehenden Weltwirtschaftskrise.
Und das alles nur wegen einer kleinen Halbinsel im Schwarzen Meer.

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