Reiseveranstalter reagieren auf Lage in der Türkei

Die ersten Veranstalter reagieren auf den verschärften Reisehinweis zur Türkei.

Vor einigen Tagen hat das Auswärtige Amt in Berlin seine Reisehinweise für die Türkei der aktuellen Lage in dem Land angepaßt, sprich leicht verschärft. Der Türkei drohen ein Bürgerkrieg und die Zunahme von terroristischen Anschlägen.

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Das Militär fliegt derzeit Angriffe auf den sogenannten „Islamischen Staat“ (IS) und gegen die kurdische Arbeiterpartei PKK. Als Reaktion darauf kam es in den vergangenen Wochen vermehrt zu Anschlägen gegen die türkische Zivilbevölkerung, ganz besonders in Grenznähe zu Syrien und zum Irak.

Das Auswärtige Amt änderte daraufhin seine Reisehinweise und warnt nun vor Anschlägen und der Gefahr einer Entführung. Ein Aufenthalt in der Grenzregion zu Syrien und dem Irak sollte dringend unterlassen werden. In anderen Regionen gilt ein erhöhtes Risiko für Reisende. Eine Gefahr für die Touristengebiete besteht im Moment nicht, eine Verschärfung der Lage kann aber niemand ausschließen.

Flagge der Türkei

Flagge der Türkei

Reiseveranstalter reagieren

Natürlich beobachten auch die Reiseunternehmen die jüngsten Entwicklungen in der Türkei sehr genau und ziehen, wenn es nötig wird, ihre Konsequenzen. Erste Veranstalter schätzen die Lage als so bedrohlich ein, daß sie bereits einige Reisen gestrichen haben. Auch Kreuzfahrtschiffe haben bereits ihre Routen verändert und laufen nun bestimmte Häfen nicht mehr an.

Diese Reiseveranstalter haben bereits reagiert:

  • Gebeco
    Alle geplanten Studienreisen (unter der Marke Dr. Tigges) ans Schwarze Meer und nach Ostanatolien sind bis Jahresende abgesagt. Betroffene Kunden werden kontaktiert.
  • Studiosos
    Alle Osttürkei-Rundreisen wurden abgesagt.
  • TUI
    Bislang wurden noch keine Reisen für die türkische Ägäis und türkische Riviera abgesagt. Man beobachte aber weiterhin die Lage. Sobald aber der Reisehinweis des Auswärtigen Amtes eine Verschärfung für diese Urlaubsregionen enthält, werde man entsprechend reagieren.
    Reisen nach Istanbul (bei Anreisen bis zum 26. August) können gebührenfrei umgebucht oder storniert werden. Das gilt auch für geplante Ausflüge nach Istanbul von den Küstenregionen.
  • Öger Tours
    Eine geplante Rundreise nach Ostanatolien (Besuch von Van, Mardin und Diyabakir) wurde gestrichen. Reisen nach Istanbul finden aber wie geplant statt.
  • DER Touristik
    Alle Reisen finden wie geplant statt, sowohl Reisen an die türkische Ägäis und die türkische Riviera als auch nach Istanbul.

Diese Kreuzfahrtanbieter haben Routen geändert:

  • AIDA Cruises
    Eine Kreuzfahrt der AIDAstella im August läuft Istanbul nicht an. Weitere Streichungen und Routenänderungen sind bei allen betroffenen Schiffen jederzeit möglich.
  • Costa Crociere
    Die Häfen Istanbul und Izmir werden vorerst nicht mehr angelaufen. Dafür geht es ersatzweise nach Griechenland, Italien und Malta. Davon betroffen sind die Schiffe „Costa neoClassica“, „Costa Pazifica“ und „Costa Deliziosa“.
  • TUI Cruises
    Bislang gib es keine Änderungen. Die geplanten Anläufe von Istanbul der „Mein Schiff 1“ für den September bleiben vorerst im Programm. Auch die Mittelmeer-Kreuzfahrten der anderen „Mein Schiff“ Schiffe sollen unverändert stattfinden. Sie laufen unter anderem die Häfen Antalya, Bodrum, Kusadasi und Maramaris an.
    Sollte es allerdings die geringste Verschärfung der Sicherheitslage geben, wird auch TUI Cruises die Routen der Schiffe ändern.

Wie man sieht, reagieren die Reiseveranstalter und die Kreuzfahrt-Reedereien äußerst verschieden. Das ist jedoch zurückzuführen auf die unterschiedlichen Ziele innerhalb der Türkei, die diese Anbieter im Programm haben. Während für die türkische Ägäis und die türkische Riviera bislang keine Änderungen eingetreten sind, sieht es bei Reisen nach Istanbul oder Rundreisen ganz anders aus.

Das sollten Türkei-Urlauber beachten

Türkei-Urlauber sollten deshalb unbedingt prüfen, in welche Regionen ihre Reise gehen soll. Sind gefährliche Gebiete Bestandteil der Reise, sollte man umgehend sein Reiseunternehmen kontaktieren und die geplante Reise stornieren oder umbuchen.
Für alle anderen Touristen gilt: Ständig auf dem Laufenden bleiben und die Lage in der Türkei genau beobachten, um ggf. kurzfristig reagieren zu können.

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