Deutsche Bahn befördert Flüchtlinge kostenlos

Flüchtlinge und Helfer werden ab sofort auch ohne Fahrschein befördert.

Das Flüchtlingsdrama hat sich jetzt auch bis in die oberen Etagen bei der Deutschen Bahn herumgesprochen. Ihre Kontrolleure wurden daraufhin angewiesen, bei Flüchtlingen ohne gültige Fahrkarte beide Augen zuzudrücken.

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Fehlende Freifahrtscheine

Flüchtlinge bekommen in ihrer Erstaufnahmestelle normalerweise Wertscheine, mit denen sie frei Bahn fahren können. Zur Zeit geht jedoch einiges drunter und drüber bei der Registrierung und Erfassung der Menschen, die bis nach Deutschland geflüchtet sind. Einige von ihnen sind deshalb ohne eine Freifahrtschein mit Zügen der Deutschen Bahn unterwegs.

Werden Menschen ohne gültiges Ticket erwischt, egal ob Flüchtling oder nicht, dann gelten sie als Schwarzfahrer. Das ist hierzulande ein ernstes Delikt, das mindestens 60 Euro „erhöhtes Beförderungsentgelt“ kostet und weitere juristische Folgen nach sich ziehen kann.

In wenigsten Fällen sind jedoch die Flüchtlinge selbst schuld, daß sie keinen Freifahrtschein besitzen. Das Chaos, das derzeit in vielen Erstaufnahmestellen herrscht, führt oft dazu, daß manche sich noch gar nicht richtig registrieren konnten. Somit wurden ihnen auch keine Wertscheine ausgehändigt.

Ein Zug der Deutschen Bahn

Ein Zug der Deutschen Bahn

Freie Fahrt für Flüchtlinge und Helfer

Die Deutsche Bahn reagiert nun äußerst unbürokratisch und hat ihre Fahrkarten-Kontrolleure angewiesen, Flüchtlingen, die keinen Fahrschein vorweisen können, kostenfrei Ersatzfahrscheine auszustellen. Die Schaffner entscheiden dabei selbst, ohne vorgegebene Richtlinien, wer in ihren Augen ein Flüchtling ist. Dabei müssen sie sich auf die Angaben der Menschen verlassen und Augenmaß walten lassen.

Dieses großzügige Angebot gilt neben den Flüchtlingen auch für deren Helfer und Begleiter. Auch diese bekommen den kostenlosen Ersatzfahrschein vom Schaffner.

Mißbrauch möglich

Mißbrauch ist dabei natürlich nicht auszuschließen. Doch wer die Hilfsbereitschaft von Menschen und Unternehmen für Flüchtlinge ausnutzt, um sich so selbst um dem Kauf eines regulären Bahn-Tickets zu drücken, der muß das mit seinem Gewissen ausmachen. Wer im Angesicht des Leids, das diese Menschen auf ihrer Flucht ertragen mußten, ein paar läppische Euros einsparen will und sich dennoch im Spiegel selbst ins Gesicht schauen kann, hat sich menschlich und moralisch schon längst an die Seitenauslinie gestellt.

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