Lufthansa stellt Flüge nach Venezuela ein.

Wegen unbezahlter Rechnungen werden Venezuela-Flüge vorerst gestoppt.

Venezuela geht es wirtschaftlich schlecht. Man kann sogar davon sprechen, daß eine dramatische Wirtschaftskrise das Land im Würgegriff hat. Obwohl man das Land ist, das die größten Ölreserven der Erde im Besitz hat, stecken der südamerikanische Staat in einer Rezession.

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Die eigene Währung, der Bolivar, verfällt zusehends und die Exporte stagnieren. Devisen sind deshalb absolute Mangelware. Die Bevölkerung leidet stark unter der Krise. Die Vorräte an Lebensmitteln und an Medikamenten gehen zur Neige, selbst in Krankenhäusern gibt es nicht mehr ausreichend Arzneimittel.
Mit 3,78 Mrd. Dollar steht Venezuela bei seinen Gläubigern in der Kreide und ist damit Spitzenreiter vor Nigeria, Sudan und Ägypten. Staatschef Nicolas Maduro sah sich angesichts der Zustände unlängst dazu genötigt, den Ausnahmezustand zu erklären.

Fluggesellschaften

Auch ausländische Airlines bekommen die wirtschaftliche in Venezuela zu spüren. Offene Forderungen kann das Land nicht mehr begleichen. Außerdem wird den Airlines vom Staat nur ein sehr schlechter Wechselkurs angeboten. Für einen Dollar gibt offiziell zehn Bolivars, auf dem Schwarzmarkt erhält man jedoch für einen Dollar bis zu 1.000 Bolivars. Da die Tickets in Landeswährung verkauft werden, führt das zu hohen Verlusten für die Fluggesellschaften.

Einige Airlines, wie die chilenisch-brasilianische Airline Latam, Alitalia, Gol (Brasilien) und Tame aus Ecuador, haben deshalb ihre Verbindungen nach Venezuela auf absehbare Zeit gestoppt.

Lufthansa Maschine im Retro-Look

Lufthansa Maschine im Retro-Look

Lufthansa Flüge

Auch Lufthansa* stellt nun ihre Flüge nach Caracas. Zum einen wegen unbeglichener Forderungen in dreistelliger Millionenhöhe und zum anderen wegen der nachlassenden Nachfrage bei den Passagieren. Ab Freitag, dem 17.06.2016 werden deshalb für unbestimmte Zeit die Maschinen mit dem Kranich am Heck nicht mehr auf dem Flughafen von Caracas zu sehen sein. Seit 1971 flog Lufthansa regelmäßig dort hin.

Trotzdem ist Lufthansa auch weiterhin in Venezuela präsent, über das Büro, das auch weiterhin geöffnet bleibt, und über die Partnerairlines Avianca und Copa Airlines Venezuela. Dadurch ist das Flugnetz von Lufthansa auch künftig mit dem südamerikanischen Land verbunden. Über Kolumbien und Panama gibt es für Lufthansa Passagiere die Möglichkeit, nach Caracas weiterzufliegen.

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