FlixBus übernimmt Postbus

Die Konzentration in der Fernbus-Branche geht weiter.

Das ist ein echter Paukenschlag: FlixBus übernimmt den Konkurrenten Postbus. Die Zusammenführung der beiden Netze soll bis zum 31.10.2016 abgeschlossen sein. Beide Markennamen werden künftig unter der bisherigen Marke „FlixBus„* zusammengeführt.

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Postbus

Postbus war ursprünglich eine Kooperation der Deutschen Post zusammen mit dem Automobilclub ADAC. Unter der Marke „ADAC Postbus“ gingen die ersten Fernbusse am 01. Oktober 2013 an den Start. Hauptsächlich die großen Metropolen wurden von den auffälligen gelben Bussen angesteuert und miteinander verbunden.

Doch schon im November 2014 wurde die Kooperation wieder aufgekündigt. Der ADAC stieg aus und die Deutsche Post betrieb die Fernbus-Flotte allein. Die Marke änderte sich auf „Postbus“. Im Mai 2015 startete man dann zusammen mit Eurolines die ersten internationalen Verbindungen.

120 Ziele in Deutschland und in den europäischen Nachbarländern werden heute von Postbus angesteuert. Jetzt verkauft die Deutsche Post ihren Postbus an den Konkurrenten FlixBus.

Künftiges Angebot

FlixBus wächst damit weiter an. Mittlerweile werden 100.000 tägliche Verbindungen zu 900 Zielen in 20 Ländern angeboten. Damit verfügt FlixBus schon heute über ein sehr engmaschiges europaweites Fernbusnetz.

Mit der Übernahme von Postbus wird dieses Netz noch engmaschiger. Wobei die beiden Anbieter bisher jedoch unterschiedliche Kundensegmente angesprochen haben. Künftig will FlixBus für alle Alters- und Zielgruppen das passende Produkt bieten.

FernBus

FernBus

Ab dem 01. November 2016 werden die ersten Postbus-Linien in die FlixBus-Plattform überführt. Bis Ende 2016 will FlixBus auch das regionale Angebot in Deutschland ausbauen. Dann sollen auch Kleinstädte, die bisher nicht von Fernbussen angesteuert werden, in das Netz integriert werden. Statt nur Metropole miteinander zu verbinden, will FlixBus nun verstärkt in die Fläche gehen.

Das wird sehr viele Menschen auf dem Land freuen, denn bisher fühlen sie sich auch beim Fernbus wie bei der Deutschen Bahn. Gute und regelmäßige Verbindungen im Fernverkehr gibt es nur in der nächsten Großstadt, was für die Mehrzahl der Menschen zusätzliche Reisewege bedeutet. Das soll künftig für Fernbuskunden besser werden. Und günstiger als die Bahn sind die Fernbus-Tickets allemal.
Damit könnte man dem Ziel, den Individualverkehr zugunsten der öffentlichen Verkehrsträger einzuschränken, ein großes Stück näher kommen.

Zukunft im Fernbus-Verkehr

Die Konsolidierung in der Fernbus-Branche und damit die Konzentration auf wenige große Anbieter wird wohl weiterhin anhalten. Die äußerst günstigen Ticketpreise, die oftmals nicht kostendeckend sind, haben daran den entscheidenden Anteil. Solange der Preiskampf anhält wird sich an diesem Trend nichts ändern.

Die Fahrgäste können sich an den heutigen günstigen Preisen erfreuen. Auf lange Sicht wird diese jedoch so nicht bleiben (können).

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