Reisen nach Japan

Ein Benimm-Guide für Japan-Aufenthalte.

Japan. Ein Land voller Geschichte, Kultur, natürlicher Schönheit, einzigartigem Essen und unvergesslicher Gastfreundlichkeit. Auch wenn Japan von der westlichen Kultur geprägt ist, legen die Japaner dennoch sehr viel Wert auf ihre Traditionen. Es herrschen Höflichkeits- und Benehmensregeln, die von jung und alt streng befolgt werden. So ist es auch für Europäer wichtig sich anzupassen und somit die Kultur des Landes zu respektieren.

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Do’s and Don’ts

Hier also eine Information über die Japanischen Do’s and Don’ts:

Eine der wichtigsten Dinge, die man über Japaner wissen sollte ist, dass „nein“ nicht existiert und „ja“ nicht immer ja bedeutet. Verneinen ist in Japan ein Tabu und kommt so gut wie nie vor. So kann die Taxifahrt schon mal zum Abenteuer werden, wenn sich der Fahrer nicht sicher ist, wo genau sich die Adresse befindet und auch kein Navigationssystem besitzt.
Achten sie auf die Gestik des Gegenübers. Bei Luftholen durch die Zähne und Schieflegen des Kopfes kann man meistens ein Nein erahnen. Es ist übrigens auch wichtig, selber nie nein zu sagen, sondern einfach durch Beschönigung auszudrücken, dass etwas nicht möglich ist.

Hat man sein Wohnziel erreicht, zieht man die Straßen-Schuhe aus und die Hausschlappen an. Zu beachten ist auch, dass in Japan für das Badezimmer/WC eigene Schlappen verwendet werden, die meistens aus Plastik bestehen. Diese Badezimmerschlappen lässt man dann beim Verlassen des Raums wieder vor der Badezimmer Tür stehen und schlüpft in die Hausschuhe.

Darüber hinaus ist zum Thema Baden auch folgendes wichtig:

  • Will man ein Bad nehmen, muss man sich vorher gründlich waschen. Bäder dienen in Japan ausschließlich der Entspannung und nicht der Reinigung. Dies gilt auch für öffentliche Bäder und Swimmingpools.
  • In japanischen Badehäusern bewegt man sich nackt. Benutzen Männer und Frauen den Baderaum gemeinsam, was recht häufig vorkommt, bedeckt man sich mit einem kleinen Handtuch, diese liegen immer bereit. Gedanken an Sex sollten dabei nicht aufkommen, es geht nur um die Entspannung des Körpers.
  • Männliche Badegäste jeden Alters sollten in Japan während des Badens bzw. beim Zusammentreffen mit anderen Menschen ihre Vorhaut immer zurückgezogen tragen. Eine bedeckte Eichel wird offenbar als unreinlich und damit als „social faux pas“ gewertet. Ob das immer und überall erforderlich ist, darüber streiten sich die Gelehrten. Schaden kann es jedoch nicht, die Denudation durchzuführen und so mit der Vorhaut zurück auf der sicheren Seite zu sein.

Ist man bei jemanden zu Gast, sollte man auf jeden Fall ein Gastgeschenk mitbringen. Das Geschenk sollte etwas landestypisches sein. Meistens werden Süßigkeiten aus dem jeweiligen Land mitgebracht. Acht geben sollte man bei der Verpackung der Geschenke. Niemals weißes (steht für Trauer) oder gelbes (steht für Verrat) Geschenkpapier verwenden!
Ein Geschenk  übergibt und erhält man übrigens mit beiden Händen und öffnet es erst, wenn man alleine ist. Nehmen Sie auch ein kleines Geschenk mit, wenn Sie von einem Japaner zum Essen eingeladen werden.

In Japan isst man mit Essstäbchen, welche niemals ins Essen gesteckt werden, wenn man kurz Pause macht. Es gibt dafür meistens einen Stäbchenhalter neben dem Teller.
Ein großes Tabu am Tisch ist das Aufstoßen und Schnäuzen. Wer sich schnäuzen muss, der verlässt kurz den Raum oder zieht sich dezent die Nase hoch.
Das Essen wird normalerweise von der Person gezahlt, die dazu eingeladen hat. Trinkgeld ist in Japan übrigens verpönt. Guter Service ist hier ein Muss und nicht etwas wofür man belohnt wird.

Japans Straßen gehören zu den saubersten der Welt. Hier wird nicht auf der Straße gegessen. Wer raucht, der benutzt einen portablen Aschenbecher, die in vielen Geschäften verkauft werden.

Business-Regeln

Sind Sie beruflich in Japan, sollten Sie folgende Regeln beachten:

Begrüßen Sie Ihr gegenüber durch eine Verbeugung. Je tiefer diese ist, umso mehr Respekt zeugt man dem Gegenüber. Als Europäer reicht es aber, wenn man sich nur ein wenig beugt, oder gar nickt.

Vergessen Sie beim Geschäftstreffen bloß nicht ihre Visitenkarten! Diese werden mit beiden Händen überreicht und angenommen. Wenn Sie eine Visitenkarte erhalten, so inspizieren Sie diese genau und stecken Sie sie erst dann ein. Auf hochwertige Visitenkarten wird in Japan großen Wert gelegt. Machen Sie sich auch die Mühe und drucken Sie Ihren Namen auf der Rückseite der Karte in Katakana (japanische Schrift).

Achten Sie beim Geschäftstreffen auf gute Kleidung. Japaner legen sehr viel Wert auf ihr Erscheinungsbild und zu legere Kleidung könnte als Respektlosigkeit verstanden werden. Kleiden Sie sich also dezent und angebracht.

Seien Sie vorsichtig mit Komplimenten. Hat jemand gute Arbeit geleistet, so ist es üblich dem anderen durch Hervorhebung der eigenen Schwächen ein Kompliment zu machen.

Was sich kompliziert liest, ist in der Praxis recht einfach, wenn man davon gehört hat. Lassen Sie sich also nicht von einem Trip nach Japan wegen der Verhaltensregeln entmutigen. Genießen Sie Land und Leute, aber seien Sie dabei immer respektvoll.

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