Zugunglück in Bayern: 10 Tote und mehrere Verletzte

Bei Bad Aibling kam es heute früh zu einem Zugunglück mit Toten und zahlreichen Verletzten.

Zwei Meridian-Züge der privaten Bayerischen Oberlandbahn sind heute früh aufeinander geprallt. Es gibt leider 10 Tote zu beklagen, zunächst waren nur 8 und dann 9 tote Passagiere gemeldet wurde, und rund 80 Verletzte, davon 18 Schwerverletzte. Es ist das schwerste Eisenbahnunglück in Bayern seit 40 Jahren.

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Die wichtigsten Informationen zum Unglück:

  • Etwa gegen 6:40 Uhr sind zwei Meridian-Züge frontal auf der Strecke zwischen Kolbermoor und Bad Aibling in Höhe des Klärwerkes zusammengestoßen. Die Triebwagen fuhren auf der Verbindung zwischen Rosenheim und Holzkirchen.
  • Es gab dabei zehn Tote und rund 80 Verletzte, davon 18 schwer.
  • Die vorderen Waggons verkeilten sich einander, einige kippten zur Seite um und entgleisten.
  • Bundespolizei geht davon aus, daß die beiden Züge „mit einer nicht niedrigen Geschwindigkeit“ zusammenstießen. Auf dem Streckabschnitt sind bis zu 120 km/h möglich.
  • Ein Lokführer ist tot. Der andere wurde zunächst vermißt, später dann ebenfalls tot geborgen.
  • Die Unfallursache ist derzeit noch unklar. Da die Strecke hier eingleisig ist, hätten die beiden Züge nicht zeitgleich in entgegengesetzter Richtung unterwegs sein dürfen. Deshalb kommt ein Fehler in der Signalanlage in Frage, aber auch menschliches Versagen.
  • Der betroffene Streckenabschnitt ist allerdings mit einer sogenannten „Punktförmigen Zugbeeinflussung“ ausgestattet. Demnach werden Züge automatisch ausgebremst, wenn sie ein rotes Signal überfahren. Warum das in Bad Aibling nicht funktionierte, ist jetzt Bestandteil der Ermittlungen.
  • Die Blackboxen aus den Zügen wurde gesichert und werden jetzt ausgewertet. Davon erhofft man sich nähere Informationen zur Unglücksursache.
  • Die Bahnstrecke zwischen Holzkirchen und Kolbermoor ist bis auf weiteres komplett gesperrt. Busse übernehmen den Ersatzverkehr.
  • In mehreren bayerischen Orten wurden aus Gedenken an die Opfer des Unglücks für Faschingsdienstag geplante Faschingsveranstaltungen abgesagt.

Die Rettungsaktion lief unmittelbar nach dem Unglück an. Über 100 Helfer waren und sind dabei im Einsatz, diese kamen sowohl aus Deutschland als auch dem benachbarten Österreich. Da die Unglücksstelle in einem Waldstück am Ufer des Mangfallkanals liegt, ist sie nur schwer zugänglich. Deshalb flogen u.a. rund 12 Rettungshubschrauber die Einsatzkräfte zu den Verletzten.

Eingerichtete Notrufnummern:

  • Notrufnummer für Angehörige von Meridian: 0395 – 43084390
  • polizeiliches Bürger- & HinweistelefonRosenheim: 08031 – 2003180

Ein Videobericht von N24 gibt einen ersten Überblick über den Unglücksort:

Quelle: YouTube

Pressekonferenz

Die heutige Pressekonferenz, auf der sich neben der Polizie und Einsatzkräften auch Bundesverkehrsminister Dobrindt und Bayerns Innenminister Herrmann zum Eisenbahn-Unglück bei Bad Aibling äußerten.

Hier die Aufzeichnung der PK:

Quelle: livestream.com

Bahnbetreiber

Die sogenannte Mangfalltalbahn, die die Verbindung zwischen zwischen Rosenheim und Holzkirchen betreibt, ist benannt nach dem Fluß Mangfall, an dem sie verläuft. Sie wird von der privaten Eisenbahngesellschaft Bayerische Oberlandbahn betrieben, die wiederum eine hundertprozentige Tochter der französischen Transdev-Gruppe ist.

Diese Gesellschaft ist noch relativ neu im Geschäft. Erst seit Ende 2013 sind 35 „Meridian„-Züge auf drei Strecken in der bayerischen Region unterwegs.

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