Landeverbot für Sylt

Nicht-EU-Bürger dürfen nicht mehr per Flugzeug anreisen.

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Da werden sich die Millionäre aber ärgern. Ist man doch extra ausgewandert, um in Deutschland keine Steuern zahlen zu müssen und das so gesparte Geld auf der Nordseeinsel Sylt mit großen Gehabe ausgeben zu können. Doch wer wegen der Steuer beispielsweise in die Schweiz gezogen ist, der hat es nun erheblich beschwerlicher, um auf die „Insel der Reichen und Schönen“ zu kommen.

Für Personen, deren Flug außerhalb der EU begonnen hat, ist es künftig nicht mehr erlaubt, auf dem Flughafen Sylt (IATA-Code: GWT) zu landen. Der Grund dafür: Am Flughafen gibt es keine Zollkontrolle für Linienflugpassagiere. Der Kurztrip zum Wochenende nach Sylt ist damit wohl passé, denn die Anreise per Bahn oder Auto ist um einiges zeitaufwändiger als direkt mit dem Flugzeug. Nur Leute, die es richtig dicke haben und mit dem Privatflieger anreisen, dürfen das auch in Zukunft. Für Privatflieger gibt es die notwendige Zollkontrolle.

Betroffen von der Regelung sind Linienflüge der Lufthansa, Sylt Air, Hansaflug und AirBerlin. Dieses Airlines verbinden die Insel mit den Flughäfen Frankfurt/Main, Düsseldorf, Berlin, Hamburg, Köln/Bonn, Föhr und Stuttgart. Das dürfen sie auch weiterhin tun. Allerdings dürfen sich unter den Passagieren keine Personen befinden, deren Flug in einem Nicht-EU-Land begonnen hat und deren Gepäck bis Sylt durchgecheckt wurde. Diese müssen auf jeden Fall einen Zwischenstopp in einem EU-Land einlegen, durch die Zollkontrolle gehen und ihr Gepäck neu aufgeben. Für jede Linienmaschine muß die Airline nun Einzelbefreiungen beantragen. Das verursacht Kosten von rund 40.000 EUR pro Jahr. Damit wollen sich die Airlines und der Flughafen Sylt nicht abgeben.

Ob die Promis und Reichen aus der Schweiz, die nach Sylt wollen und bei denen es sich zum erherblichen Teil wohl auch um deutsche Steuerflüchtige handeln dürfte, ausreichend Macht und Beziehungen haben, um diese Regelung wieder zu kippen, wird man sehen. Es ist aber nicht einzusehen, daß für solche Personen andere Zollregelungen gelten sollen, nur damit sie ihre Lieblingsinsel möglichst bequem erreichen können.

Quelle: AERO

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