Tourismus und Fluglärm

Mehr Flugverkehr bedeutet auch mehr Belastung für Mensch und Umwelt.

Die zahlreichen Urlaubs- und Geschäftsreisen, die mit dem Flugzeug erfolgen, führen einerseits zu einem Anstieg in der Tourismusbranche, andererseits jedoch auch zu Fluglärm. Vor allem im süddeutschen Raum und in der Schweiz fühlen sich die Bewohner der Ortschaften, die sich in der Nähe der großen Flughäfen befinden, von dem steigenden Lärmpegel gestört. Die Starts und Landungen der Flugzeuge verursachen viel Lärm, der in direkter Nachbarschaft der Flughäfen zu hören ist. Außerdem fühlen sich die Bewohner der Regionen, über denen die Flugzeuge schon (oder noch) relativ niedrig fliegen, von dem Fluglärm belästigt. Aus diesem Grund wurden Bürgerinitiativen gegründet, die gegen Flugrouten über bewohnten Gebieten kämpfen oder die ein Nachtflugverbot erreichen wollen.

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Airport München

Am Flughafen München gibt es Einwände gegen die dritte Startbahn, die vom Bund Naturschutz und weiteren Aktionsbündnissen unterstützt werden. Am Frankfurter Flughafen wird über ein Nachtflugverbot diskutiert. Und in Südbaden wendet sich eine Bürgerinitiative gegen die Belastungen des Flugverkehrs auf die Umwelt und die Einwohner. Mit Unterschriftenaktionen, die auch im Internet Unterstützung einfordern, wird Protest gegen den Fluglärm eingelegt.

Die Bestrebungen der Initiativen zielen darauf ab, den Fluglärm zu minimieren und entsprechend den Flugverkehr einzuschränken. Es gilt jedoch zu bedenken, dass ohne eine Erweiterung des Flugverkehrs diese bequeme Art des Reisens in ihren Möglichkeiten beschränkt wird. Am besten wäre ein Kompromiss, der einerseits den Bedarf an Flugreisen erfüllt und andererseits die alternativen Verkehrswege über Land berücksichtigt. Das könnte für die Logistik bedeuten, dass mehr Waren über die Schiene transportiert werden. Bei Reisen hingegen lohnt es sich, auf den Flugverkehr zu setzen, allerdings unter Rücksichtnahme auf die Umgebung der Flughäfen, also beispielsweise mit einem Nachtflugverbot.

Zürich

Ein Deutsch-Schweizerischer Staatsvertrag soll neue Regelungen für den Flughafen Zürich beinhalten, sodass die Anflüge und Abflüge im Grenzgebiet der beiden Länder gerecht aufgeteilt werden. Dies würde in einer Aufteilung der Lärmbelastung resultieren. Die Bürgerinitiative gegen Fluglärm wehrt sich gegen diesen Vorschlag, da dieser Vertrag die betroffenen Regionen keinesfalls entlasten würde. Im Rahmen dieser Initiative wurden mehr als 10.000 Unterschriften eingeholt, die gegen den Staatsvertrag sprechen.

Man wird am Ende einen Kompromiss finden müssen, der den Bedürfnissen der Menschen nach mehr Ruhe aber auch einer zeitgemäßen Mobilität gerecht wird.

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