Bahn: Das ändert sich für die Passagiere
Neuer Fahrplan ab kommenden Sonntag
Ab Sonntag, 14. Dezember 2014 gilt bei der Deutschen Bahn der Winterfahrplan. Neben den neuen Abfahrtszeiten einer großen Anzahl der täglich durch Deutschland rollenden Zügen gibt es noch einige weitere Neuerungen, die auf die Bahnkunden zukommen.
WLAN in der 1. Klasse
In den ICE-Zügen der Deutschen Bahn soll es ab Sonntag in der 1. Klasse WLAN geben. Die Nutzung des drahtlosen Internetzuganges ist im Preis der 1.Klasse-Tickets bereits enthalten. Allerdings ist der Start am 14. Dezember zunächst als eine Art Testlauf geplant. Deshalb gibt es den WLAN-Zugang auch nur in der 1. Klasse.
Die Passagiere in der 2. Klasse müssen sich auch weiterhin selbst um einen geeigneten Zugang zum Netz kümmern. Erst ab 2016 soll es auch für diese Kundengruppe WLAN im ICE geben. Zunächst muß der Test in der 1. Klasse erfolgreich verlaufen, bevor die Bahn komplette Züge mit WLAN-Technik ausrüsten will.
Ticketpreise steigen
Für Passagiere in der 1. Klasse erhöhen sich die Ticketpreise um durchschnittlich 2,9 Prozent. Darin enthalten sind jedoch auch die Sitzplatzreservierung und das kostenlose WLAN.
Im Regionalverkehr sollen die Ticketpreise um rund 1,9 Prozent steigen. Die Tarifanpassung betrifft jedoch nur bahneigene Angebote, wie z.B. die Ländertickets. Das Schöne-Wochenende-Ticket gibt es nun nicht mehr zum bisherigen Festpreis von 44 Euro (für bis zu 5 Personen) sondern zum Grundpreis von 40 Euro. Jeder zusätzliche Mitfahrer kostet weitere 4 Euro.
Die meisten Tickets im Nahverkehr weisen jedoch andere Preissteigerungen auf, weil hier regionale Verkehrsverbünde das Sagen haben. Und diese haben je nach Region Preissteigerungen von 2,3 bis zu 3,8 Prozent beschlossen. Diese Teuerungen gibt die Bahn nur an die Passagiere weiter.
Die Rückgabe von ungenutzten Fahrscheinen wird ebenfalls teurer. Zukünftig kostet dies 17,50 Euro statt wie bisher 15 Euro.
Fazit
Alles in allem wird Bahnfahren mal wieder nur teuer. Mehr Service bekommt der Passagier dafür nicht geboten. Der WLAN-Test zunächst in der 1. Klasse ist aus wirtschaftlicher Sicht der Bahn verständlich. Daß die Bahn solche technische Angebote erst Ende 2014 in Angriff nimmt und daß Passagiere in der 2. Klasse noch bis 2016 warten sollen, bevor sie während einer Zugfahrt bequem und komfortabel im Internet surfen können, ist dagegen nicht verständlich. Hier hat die Bahn mal wieder die Zeichen der Zeit verschlafen. Von einen WLAN-Zugang in den Regionalzügen ist bei der Bahn ja noch nicht einmal die Rede.
Auch an anderen Stellen hat die Bahn alle Hände voll zu tun. So haben sich die Verspätungen im Fernverkehr zuletzt eklatant gehäuft und liegen nun auf Rekordhöhe. Die Klimaanlagen spielen immer noch allzu oft verrückt. Und die einseitige Fokussierung auf den Fernverkehr hat dazu geführt, daß im Nahverkehr einiges im Argen liegt. Dazu gehören marode Bahnhöfe, Bahnanlagen und Schienenwege und nicht zuletzt das Wagenmaterial.
Aber auch der Umgang mit dem Personal. Der GDL-Streik und die Posse um das mehrere Wochen nicht besetzte Stellwerk in Mainz im Sommer 2013 sprechen in diesem Zusammenhang Bände.
Die Bahn tut gut daran, nicht immer nur die Ticketpreise zu erhöhen, sondern im Gegenzug auch das Produkt „Bahnfahrt“ attraktiver zu machen. Sonst wandern die Passagiere weiterhin verstärkt zur Konkurrenz ab. Die Fernbusse* haben bereits einen großen Teil von frustrierten Bahnkunden aufgefangen.
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