Balearen beschließen Ökosteuer

Mallorca, Ibiza, Formentera und Menorca beschließen eine Touristensteuer ab Juli 2016.

Ab dem 01. Juli 2016 wird der Urlaub auf den Mittelmeerinseln Mallorca, Menorca, Formentera und Ibiza für die Touristen erheblich teurer. Denn ab diesem Datum gilt auf den Balearen die neue Ökosteuer, die auf alle Übernachtungen fällig wird. Das hat das Parlament der Balearen in dieser Woche in Palma de Mallorca endgültig beschlossen.

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Ökosteuer

Pro Person und Nacht müssen Touristen dann ab 01.07.2016 eine Übernachtungssteuer von 0,25 bis 2,00 Euro zusätzlich zu den Übernachtungskosten bezahlen. Die exakte Höhe der Steuer ist abhängig von der Art der Unterkunft und der Jahreszeit. In der Nebensaison wird die Steuer nämlich halbiert.

Kinder und Jugendlich unter 16 Jahren müssen die neue Ökosteuer nicht bezahlen. Die Hoteliers müssen die Touristensteuer ihren Gästen in Rechnung stellen und direkt an das Finanzamt abführen.

Die Steuer gilt ab Juli auf allen Baleareninseln. Neben Mallorca also auch auf Menorca, Formentera und Ibiza. Dadurch erhofft sich die Balearenregierung in Palma zusätzliche Einnahmen von bis zu 80 Millionen Euro pro Jahr. Da Mallorca in diesem Jahr aufgrund der Terroraktivitäten in den bisherigen Urlaubshochburgen, wie Türkei, Ägypten und Tunesien, besonders gefragt sein wird, hätte sich die Inselregierung keinen besseren Zeitpunkt aussuchen können, um besonders viel Geld von den Urlaubern einzutreiben.

Das Geld aus der Ökosteuer soll dafür genutzt werden, um die Auswirkungen des Massentourismus auf die Umwelt der Balearen wieder etwas auszubügeln. Umweltverträglichkeit ist dafür das Stichwort. Schon seit mehreren Jahren stöhnt besonders die Hauptinsel Mallorca unter den Urlaubermassen. Andere Maßnahmen, wie die Einführung der inzwischen wieder zurückgenommenen Benimmregeln, konnten bisher nicht dazu beitragen, den Zustrom der Urlauber besonders in der Hauptsaison irgendwie zu steuern.

Urlaub unter Palmen

Urlaub unter Palmen

Kritik an der Touristenabgabe

Früher gab es schon einmal eine derartige Steuer. Von Mai 2002 bis Oktober 2003 mußten die Urlauber die sogenannte „ecotasa“ zahlen. Allerdings brachte die Kritik der Hoteliers und Tourismusunternehmen diese Touristenabgabe schnell wieder zu Fall.

Ob es diesmal anders läuft, bleibt abzuwarten. Die Zeichen stehen jedoch abermals auf Sturm. Der Hotelierverband FEHM sieht die Wettbewerbsfähigkeit seiner Mitglieder durch die Ökosteuer massiv gefährdet.
Auch die Umweltverbände kritisieren diese Steuer. Sie hätten statt der Ökosteuer lieber eine generelle Begrenzung der Übernachtungsangebote gesehen. Immer noch mehr Betten und mehr Urlauber werden auch immer mehr Umweltschäden verursachen. Daran wird nach Ansicht der Umweltschützer auch die Ökosteuer nichts ändern.

Die großen Hotelketten bleiben dagegen bisher auffallend ruhig. Ob sich das im nächsten Jahr auch noch so darstellt, werden vor allem die Buchungszahlen für den Sommer 2017 beeinflussen. Sollten die Übernachtungszahlen dann wieder merklich nachlassen, wird sich auch die Kritik an der neuen Touristensteuer wieder verstärken.

Bis dahin wird sich aber erst einmal nichts ändern. In diesem Sommer werden die Urlauber auf Mallorca, Menorca, Formentera und Ibiza definitiv pro Übernachtung die neue Ökosteuer zusätzlich zahlen müssen.

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