Warum es auf Mallorca keine Plastikflaschen mehr gibt, erfährst du hier.

Neues Gesetz verbannt Flaschen und andere Dinge aus Plastik von der Insel.

Mallorca arbeitet weiter an seinem Image. Nach den wiederholten Versuchen, für Ruhe und Ordnung am Ballermann zu sorgen und der Einführung einer Ökosteuer auf alle Übernachtungen, geht er Kampf an der Ökologie-Front weiter. Ein neues Abfallgesetz wird für Verschärfungen im Bereich Verpackungen sorgen.

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Das bestehende Müllproblem soll endlich beseitigt werden. Das wirst auch du zu spüren bekommen, wenn du als Tourist Mallorca besuchst.

Das Müllproblem auf den Balearen

Plastikmüll macht der ganzen Welt zu schaffen. Was einmal als tolle Neuerung gefeiert wurde, nämlich leichte, billige, hygienische Verpackung aus Plastik, erweist immer mehr als echte Geißel der Menschheit. Schon heute sind weite Teile der Weltmeere und der Strände hochgradig mit Plastikmüll belastet. Da machen auch die Balearen keine Ausnahme. Vielmehr ist man Teil des Problems, denn ein großer Teil des Mülls, der auf den Inseln anfällt, landet am Ende einfach im Meer.

Pastikmüll am Strand | Foto: hhach, pixabay.com, CC0 Creative Commons

Pastikmüll am Strand | Foto: hhach, pixabay.com, CC0 Creative Commons

Diesen Zustand will die Regierung der Balearen nicht weiter hinnehmen. Rigorose Maßnahmen sollen jetzt für eine spürbare Entlastung sorgen. Die Strafen für Müllvergehen wurden drastisch erhöht. Künftig reicht die Palette von 300 EUR für kleine Vergehen bis zu 1,75 Mio. EUR für schwerwiegende Verstöße.

Jährlich sammeln sich rund 700.000 Tonnen Müll auf den Baleareninseln an, davon allein 500.000 Tonen auf Mallorca. Die Urlauber haben daran einen großen Anteil. Doch statt immer bessere, dafür aber teuere Wege der Entsorgung des Mülls zu finden, geht die Balearen-Regierung einen anderen Weg. Der Müllberg soll einfach kleiner werden. Bis 2020 soll die Müllmenge um 10 Prozent gegenüber dem Jahr 2010 sinken, bis 2030 sogar um 20 Prozent gegenüber 2010. Um das zu erreichen, wurde jetzt ein neues Abfallgesetz auf den Weg gebracht.

Neues Abfallgesetz

Das neue Gesetz zielt ganz auf die Vermeidung von Plastikmüll ab. So sollen die immer noch sehr beliebten und massenhaft verteilten Einwegplastiktüten schon bis 2019 gänzlich aus den Geschäften verschwinden. Dann heißt es auch auf Mallorca für den Einkauf eine eigene Einkaufstasche mitzubringen, so wie das in Deutschland bereits seit einiger Zeit gang und gebe ist.

Doch die Pläne gegen Plastikmüll gehen noch weiter. So soll es ab 2020 kein Plastikgeschirr, keine Einwegrasierer, Wattestäbchen, Lutscherstengel oder Feuchttücher mehr auf den Balearen geben. Als ökologischen Ersatz für diese Dinge sollen die Geschäfte kompostierbare Alternativen in ihr Sortiment aufnehmen. Das betrifft auch die nicht minder beliebten Kaffeekapsel, die sich in den letzten Jahren zu einer echten Pest entwickelt haben. Entweder sollen diese künftig kompostierbar sein oder der Produzent muß die Kapsel wieder zurücknehmen und recyclen, so will es das neue Abfallgesetz.

Touristen betroffen

All diese Maßnahmen werden auch die Touristen während ihres Urlaubs auf Mallorca, Ibiza, Formentera und Menorca zu spüren bekommen. Die Hotels und Restaurants sorgen gerade in der Urlaubshochsaison für den meisten anfallenden Müll. Deshalb werden Einwegflaschen ab dem kommenden Jahr verboten. Damit keiner verdursten muß, wurde verfügt, daß künftig Leitungswasser kostenlos angeboten werden muß.

Wenn du in diesem oder dem nächsten Jahr einen Urlaub auf den Balearen geplant hast, dann solltest du dich auf die veränderten Bedingungen einstellen. Auf die vergleichsweise meist viel zu teuren Kaffeekapsel zu verzichten. dürfte wohl kaum das Problem sein, und für die Wasserversorgung unterwegs gibt es viele schöne Mehrweg-Trinkflaschen*, die man mit kostenlosem Leitungswasser befüllen kann. Das ist viel ökologischer und auch noch billiger.

Wunderschöne Natur auf Mallorca | © Bilderrampe.de

Wunderschöne Natur auf Mallorca | © Bilderrampe.de

Insgesamt betrachtet gehen die Pläne der Balearen-Regierung in die richtige Richtung. Mallorca und Co. haben keine Bodenschätze. Sie haben nur einen Schatz, und das ist die wunderbare Natur. Und genau diesen gilt es zu erhalten. Für alle, für die Einwohner der Balearen genauso wie für die Touristen.

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