München: Rucksackverbot auf Oktoberfest

Auf der diesjährigen Wiesn gelten strenge Sicherheitsvorschriften.

Nach dem tödlichen Anschlag in und vor einem Shoppingcenter in München und den Vorkommnissen in Würzburg und Ansbach haben die bayerischen Verantwortlichen in diesem Jahr verschärfte Sicherheitsvorschriften für das Festgelände auf der Theresienwiese in der Münchner Innenstadt erlassen. Einen Anschlag auf das Münchner Oktoberfest, so wie im Jahr 1980 bereits einmal geschehen, will man auf jeden Fall verhindern.

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Sicherheitskonzept

Natürlich hat die Polizei keine konkreten Hinweise auf irgendwelche terroristischen Vorgänge vorliegen, das hat sie ja eigentlich nie, und geht deshalb auch nicht von einer konkreten Gefährdungslage aus. Doch aus der Sicht eines Attentäters wäre das Wiesn-Gelände natürlich geradezu prädestiniert für einen Anschlag. Mehr Chaos, Verletzte und mehr Aufsehen könnte man wohl gar nicht erreichen, als auf dem besonders international beachteten Oktoberfest in München.

Weil das so ist, werden in diesem Jahr bis zu 450 Ordner auf dem Gelände im Einsatz sein und für Ordnung und Sicherheit sorgen.

Entenbraten gibt es natürlich auch auf der Wiesn

Entenbraten gibt es natürlich auch auf der Wiesn

Sicherheitsvorschriften

Darüber hinaus wurden strenge Sicherheitsvorschriften für die Besucher des Oktoberfestes erlassen. An allen Eingängen wird es in diesem Jahr sehr intensive Taschenkontrollen geben.

Das gilt jedoch nur für kleinere Taschen, denn Rucksäcke, Koffer und größere Taschen darf niemand mit auf das Festgelände mitnehmen. Das betrifft alle Taschen und Rücksäcke mit einem Fassungsvermögen von mehr als 3 Liter. Dies ist tatsächlich nicht sehr viel, haben normale Rucksäcke* fürs Wandern oder die Städtetour in der Regel doch eine Größe von über 20 Liter. Erlaubt sind effektiv also nur noch Handtaschen.

Um das Rucksackverbot auch lückenlos durchsetzen zu können, wird es in diesem Jahr einen Zaun um das komplette Gelände geben. An der 350 Meter langen Hangkante an der Theresienhöhe werden sogenannte Secufences zum Einsatz kommen, die man beispielsweise bei einer Panik innerhalb kürzester Zeit wieder abbauen kann. An anderen Stellen werden 1,20 Meter breite, bewachte Lücken gelassen, um auf alles vorbereitet sein. Der Zaun selbst soll auf keinen Fall zum Gefahrenpunkt werden.

Sachen im Hotel lassen

Wo die Touristen und Feierwütigen, ihre mitgebrachten Taschen und Rucksäcke lassen sollen, wenn sie auf das Wiesn-Gelände wollen, dazu schweigt sich die Verantwortlichen bisher aus. Am besten lassen alle Besucher ihre Taschen und Rucksäcke wohl gleich im Hotel in München* und begeben sich gezielt zur Theresienwiese und wieder zurück. Dann gibt es bei der Einlaßkontrolle keine Probleme.

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