Kein Rennen mehr um den Sitzplatz bei Easyjet

Easyjet führt zugewiesene Sitzplätze ein.

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Passagiere von Billig-Airlines kennen das Gerangel beim Einsteigen in den Flieger. Wer zuerst kommt, hat die besten Plätze. Auch beim Unterbringen des Handgepäcks hat man als Erster in der Kabine die besten Voraussetzungen. Da die Gepäckgrenzen eng gesteckt sind und jeder Koffer extra kostet, bei Ryanair beispielsweise 40 EUR für 20kg Gepäck pro Flug in der Hochsaison, versuchen viele Fluggäste so viel möglich im Handgepäck unterzubringen. Doch dann wird der Platz in den Gepäckablagen über den Köpfen der Passagiere eng. Wer da zuerst in der Maschine ist, hat also größte Chancen, sein Gepäck in der Ablage unterbringen zu können und es nicht unter dem Vordersitz schieben zu müssen. Wer das Glück nicht hat, für den kann der Flug schnell zur Belastung werden, weil Füße und Beine dann kaum noch Platz haben.

Bei Ryanair kann man deshalb schon während der Buchung der Tickets ein sogenanntes Priority Boarding buchen, gegen extra Gebühren versteht sich. Damit erhöht man seine Chancen erheblich auf einen Wunschsitzplatz und ausreichend Gepäckstauraum. Für Passagiere ohne bevorzugtes Einsteigen heißt es beim Boarding schlicht rennen. So strömen die Passagiere ziemlich chaotisch zur Gangway und drängen ins Flugzeug, kaum daß sich die Türen des Gates oder des Zubringerbusses geöffnet haben.

Mit diesem Chaos soll nun Schluß sein, zumindest bei Easyjet, der zweiten großen Airline im Bereich der Billigflieger. Easyjet führt ab November festgelegte Sitzplätze ein. Auf allen Flügen. Eine echte Erleichterung für alle Passagiere dieser Airline.
Easyjet hatte das Sitzplatzsystem auf einigen Strecken getestet und die Reaktion der Passagiere war überwältigend positiv. 70 Prozent wollten auch weiterhin die Sitzplatzzuweisung, wie man sie bei anderen Airlines, wie Lufthansa oder Air Berlin, standardmäßig praktiziert. Beim Check-In erhält jeder Passagier seine Sitzplatznummer. Und wer zusammen reist, bekommt auf Wunsch Sitzplätze nebeneinander. So soll es endlich auch bei Easyjet funktionieren. Nur wer spezielle Plätze mit mehr Beinfreiheit haben möchte, das sind in der Regel die Plätze an den Notausgängen, oder in den vorderen Reihen sitzen möchte, um so schneller beim Ausstieg zu sein, kann solche Plätze in Zukunft für 15 EUR extra buchen.

Das neue Sitzplatzsystem bei Easyjet ist echter Wettbewerbsvorteil gegenüber Konkurrent Ryanair. Denn bei den Iren gilt weiterhin das Motto, kostenpflichtiges Priority Boarding oder chaotischer Wettlauf um Sitzplatz und Gepäckfach.

Quelle: SpOn

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