Flughafen Kassel-Calden hat Probleme
Der neue Flughafen Kassel-Calden entwickelt sich zu einer Investruine.
Einigermaßen pünktlich fertig geworden ist er, der neue Flughafen Kassel-Calden. Darauf konnte man im Hinblick auf die unüberschaubaren Probleme des Berliner Flughafens BER zurecht stolz sein. Doch seitdem backt man im Norden Hessens eher ganz kleine Brötchen, denn der neue Flughafen hat ein ähnlich dickes Problem wie der BER. Es kommen keine Flugzeuge und damit keine Passagiere. Einnahmen können so nicht erzielt werden.
Der eh schon dünne Flugplan, den die Flughafen-Manager zum Start des Flughafens Kassel-Calden (KSF) präsentierten, wird von den Veranstaltern immer weiter ausgedünnt. So wurden bereits einzelne Abflüge der Croatia Airlines gestrichen. Die Passagiere mußten von anderen Flughäfen fliegen. Dabei soll es sich aber um Einzelfälle gehandelt haben. Grundsätzlich wollen die Kroaten am Flughafen KSF schon festhalten.
Andere Abflüge stehen dagegen zwar im Plan, aber wann diese wirklich starten sollen, weiß bisher niemand. So hat die Airline Germania für ihre Flüge nach Teneriffa noch immer keine Abflugzeiten mitgeteilt. Am 26. Juni soll eigentlich die erste Maschine zu den Kanaren starten.
Im Sommer sieht es nicht besser aus. Reiseveranstalter haben bereits zugesagte Flüge wieder zurückgenommen. So hat Rewe Touristik die geplanten Flüge nach Fuerteventura gecancelt und die Frequenz der Mallorca-Flüge herabgesetzt.
Auf dem Vorfeld des neuen Flughafens regiert deshalb die gähnende Leere. Am letzten Sonntag startete eine Maschine Richtung Mallorca, dann herrschte Ruhe bis zum Mittwoch. Kein Flugzeug wurde während dessen abgefertigt. Die Flughafenangestellten, die daraufhin eigentlich nichts zu tun hätten, dürfen in der freien Zeit den Außenanlagen, die zum Start noch nicht ganz fertig waren, den letzten Schliff geben.
Im Monat Mai soll es dann aber wirklich richtig losgehen am Flughafen Kassel-Calden, so die Flughafen-Manager. Man darf gespannt sein, inwieweit die Wunschträume mit der Realität übereinstimmen werden. Dem Flughafen und damit auch dem Steuerzahler kann man nur wünschen, daß diese Anlaufschwierigkeiten schnellstens überwunden werden. Die 271 Mio. EUR Baukosten und die laufenden Kosten dürfen nicht komplett sinnfrei in den hessischen Sand gesetzt worden sein.
Quelle: HNA
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