Streikchaos in Hamburg und Stuttgart

Warnstreiks an den Flughäfen treffen Passagiere unvorbereitet.

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Die Gewerkschaft Verdi ist ganz begeistert und zeigt sich mit den Streikverlauf sehr zufrieden. „Die Streikbeteiligung ist grandios.“, so ein Verdi-Sprecher. Die Gewerkschaft fordert je nach Bundesland und Beschäftigtengruppe 0,70 Euro bis 2,50 Euro mehr Lohn pro Stunde. Für das Sicherheitspersonal der untersten Stufe wird bspw. ein Mindestlohn von 9,20 Euro gefordert.

Für die Passagiere bedeutete der Warnstreik des Bodenpersonals jedoch das totale Chaos. Viele Verbindungen wurden gestrichen und die Passagiere wurden aufgefordert, gar nicht erst zum Flughafen zu kommen, sondern gleich umzubuchen oder andere Verkehrsmittel zu nutzen.

Am Flughafen Hamburg kam es dazu, daß durch den Streik mehr als 5.000 Menschen an den Abfertigungsschaltern warteten. Damit wurde die Kapazitätsgrenze überschritten und die Polizei sperrte über 2 Stunden lang die Eingänge zu den Terminals ab. Nichts ging mehr.
Rund 40.000 Passagiere waren in Hamburg vom Ausstand betroffen. 150 Flüge mußten gestrichen werden.

In Stuttgart waren 12.000 Flugpassagiere betroffen. 32 Flüge mußten gestrichen werden. Die Wartezeit bei der Kontrolle betrug bis zu zwei Stunden.

Am Flughafen München wurden insgesamt 18 Verbindungen gestrichen. In Hannover kam es zwar ebenfalls zu Streikhandlungen, diese hatten aber keinen nennenswerten Einfluß auf die Abwicklung des Verkehrs.

Das Vertrackte an diesem Streik war, daß es keinerlei Vorankündigungen von Verdi gab. Die Passagiere wurden deshalb völlig unvorbereitet von den Auswirkungen getroffen. Aus Sicht der Gewerkschaft verständlich, wenn man Warnstreiks nicht ankündigt, so entfalten sie eine größere Wirkung. Für die Passagiere hätte es an einem Montagmorgen jedoch nicht schlimmer kommen können.

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