Eurokrise: Das müssen Griechenland-Urlauber jetzt wissen
Was kommt auf Touristen in Griechenland nun zu?
Die Eurokrise ist im vollen Gang. Griechenland wachsen die Schulden immer weiter über den Kopf und es sieht alles danach aus, daß die anderen Euroländer keine weitere Hilfen mehr geben wollen.
Eine Staatspleite Griechenlands und der Austritt aus dem Euro sind in den nächsten Tagen und Wochen durchaus reale Optionen geworden.
Kann man da noch in den Südosten Europs in den Urlaub Fahren? Durchaus, wenn man einige Dinge beachtet.
Das müssen Urlauber, die sich bereits in Griechenland aufhalten oder dieses Jahr einen Urlaub in Griechenland planen, beachten:
Bargeld
Ab sofort gelten in Griechenland Kapitalverkehrskontrollen. Das bedeutet, daß Griechen nur noch bis 60 Euro pro Tag von ihrem Konto abheben dürfen. Mehr gibt es für sie am Geldautomat oder Bankschalter auf unbestimmte Zeit nicht mehr. Überweisungen ins Ausland bedürfen einer Genehmigung. Außerdem bleiben die Banken zunächst bis einschließlich 06. Juli 2015 geschlossen.
Das klingt dramatisch, und ist es auch. Für ausländische Urlauber gelten die Höchstgrenzen jedoch nicht. Sie dürfen weiterhin unbegrenzt Geld abheben, allerdings nur mit Kreditkarten. Gut, wenn man eine Kreditkarte besitzt, die für weltweite Bargeldabhebungen keine Gebühren berechnet.
Ist es jedoch damit zu rechnen, daß Geldautomaten bzw. Bankomaten kein Geld mehr ausspucken, weil sie schlicht leer sind. Deshalb ist es ratsam, vieles direkt mit der Kreditkarte zu zahlen und einige Bargeldreserven mit nach Griechenland zu nehmen.
EC-Karte/Girocard
Die getroffenen Maßnahmen in Griechenland haben direkte Auswirkungen auf das EC-Zahlungssystem. Deshalb wird es nicht mehr möglich sein, mit EC-Karten (heißen heute Girocard) zu bezahlen oder Geld abzuheben. Allein auf seine Girocard sollte sich deshalb kein Griechenland-Urlauber verlassen.
Öffentliches Leben
Man muß damit rechnen, daß es vermehrt zu Protestkundgebungen oder auch Arbeitsniederlegungen der griechischen Arbeitnehmer kommen wird. Sollten die monatlichen Gehaltszahlungen ausbleiben, weil der Staat kein Geld mehr hat, um seine Beamten pünktlich zu bezahlen, dann wird es auch zu Auswirkungen im Verkehr kommen. Das Personal an den Häfen und Flughäfen wird dann streiken. Bei Fähren und Flugverbindungen wird es dann zu Behinderungen kommen.
Urlauber sollten deshalb immer auf dem aktuellen Stand bleiben und die Homepages der Airlines, Reedereien und Reiseveranstalter checken, um keine Überraschungen bei der An- oder Rückreise zu erleben.
Auch in der Benzinversorgung wird es zu negativen Auswirkungen kommen, wenn Griechenland aufgrund fehlender Devisen kein Rohöl mehr importieren kann. Wer mit einem Mietwagen unterwegs ist, sollte deshalb immer darauf achten, daß noch genug Benzin oder Diesel im Tank ist und diesen auf keinen Fall leer fahren.
Neue Währung
Sollte Griechenland tatsächlich aus dem Euro ausscheiden (müssen), dann wird man eine andere Währung einführen müssen. Die kann durchaus wieder Drachme heißen, so wie vor der Euroeinführung, oder in Form von Schuldscheinen erfolgen. Touristen sollten trotzdem weiter in Euro zahlen. Zum einen werden Geschäfte und Restaurants weiterhin gern Euros annehmen und zu anderen wird man mit der neuen griechischen Währung im Ausland nichts anfangen können. Deshalb sollte man so wenig wie möglich davon mit nach Hause nehmen.
Wer all dies beachtet, kann auch weiterhin seinen Urlaub in Griechenland verbringen, wenn auch nicht ganz unbeschwert. Doch das Land ist zu schön, um es wegen der Krise komplett zu meiden. Zumal gerade jetzt Griechenland jeden Euro aus dem Tourismus dringend gebrauchen kann.
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