EU Impfpass für unbeschwerten Urlaub

Der Grüne Pass soll europaweit eingeführt kommen und Urlaub ermöglichen.

Die gestrige Ministerpräsidentenkonferenz hat zusammen mit dem Bundeskanzleramt zwar ein paar Lockerungen beschlossen, über deren Sinn angesichts steigender Infektionszahlen und sich immer weiter verbreitender Corona Mutationen zu diskutieren wäre, doch zu einem Thema hat man sich praktisch komplett ausgeschwiegen. Urlaub, Reise und Hotels kamen nur in soweit in den Beschlüssen vor, als dass jetzt dazu noch nichts Neues beschlossen wurde.

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So heißt es im Abschlussbericht der MPK:

Bund und Länder appellieren weiterhin eindringlich an alle Bürgerinnen und Bürger,
auf nicht zwingend notwendige Reisen im Inland und auch ins Ausland zu
verzichten. Sie weisen nachdrücklich darauf hin, dass bei Einreisen aus
ausländischen Risikogebieten die Pflicht zur Eintragung in die digitale
Einreiseanmeldung verpflichtend ist, und dass eine Quarantänepflicht für einen
Zeitraum von 10 Tagen nach Rückkehr besteht.

Ob es Lockerungen auch für den Touristik-Bereich geben kann und wird, und wie diese aussehen könnte, dazu soll eine weitere Ministerpräsidentenkonferenz am 22.03. entsprechende Beschlüsse fassen.

Man darf also gespannt, wie sich die Corona Infektionslage in Deutschland weiter entwickeln wird und ob Reisen im zweiten Halbjahr 2021 wieder möglich sein werden. Viel wird davon abhängen, wie schnell es gelingen wird, große Teile der Bevölkerung zu impfen.

Den Traum von Osterurlaub in diesem Jahr kann man dagegen wohl komplett beerdigen.

EU Impfpass | Foto: viarami, pixabay.com, Pixabay License

EU Impfpass | Foto: viarami, pixabay.com, Pixabay License

Lage im Ausland

Doch es kommt gerade beim Thema Reise und Urlaub nicht nur auf die Lage hierzulande an. Bei Auslandsreisen ist natürlich von essentieller Bedeutung, wie die Bedingungen vor Ort im gewünschten Reiseland zum Zeitpunkt des Urlaubs sind. Es nützt Reisenden nichts, wenn Deutschland zwar kaum noch Neuinfektionen hat (was natürlich trotzdem sehr wünschenswert wäre), in Spanien oder anderswo aber beispielsweise aufgrund hoher Inzidenzen Ausgangssperren oder andere Maßnahmen ergriffen werden müssen. Dann wäre eine Reise nicht möglich.

Europäische Lösungen müssen deshalb her. Eine davon ist der „grüne“ EU Impfpass.

EU Impfpass

Noch im März soll es einen Gesetzesvorschlag der EU-Kommission unter Ursula von der Leyen für einen EU-Impfpass geben. Der „grüne Pass“ soll für Geimpfte das Reisen innerhalb der EU während der Pandemie einfacher bzw. überhaupt erst möglich machen. Dafür sollen in den kommenden Monaten in Abstimmung mit allen Mitgliedsstaaten die technischen Voraussetzungen geschaffen werden.

Der EU-Impfpass soll dann belegen, dass sein Besitzer entweder bereits geimpft ist oder soll dessen Corona Testergebnisse enthalten, solange der Besitzer noch keine Impfung erhalten hat. Auch die Information, dass jemand bereits eine Covid-19 Erkrankung durchgemacht hat und davon genesen ist, soll der Impfpass enthalten.

Am Ende soll der EU-Impfpass als ein einheitlich lesbares Dokument mit QR-Code, entweder auf Papier oder auf dem Smartphone daherkommen.

Das klingt alles leichter als es Ende sein wird. Ganz EU-like wird jedes einzelne Land sein eigenes digitales Impfzertifikat schaffen. Diese 27 unterschiedlichen Zertifikate sollen dann über eine zentrale Plattform kompatibel zueinander sein, und dabei sollen natürlich Datenschutz und Sicherheit auch nicht zu kurz kommen. Eine fast unlösliche Mammutaufgabe, wie zuletzt die gescheiterte Umsetzung einer EU-weit einheitlichen Corona-Warn-App gezeigt hat.

Ob die technische und rechtliche Umsetzung des EU-Impfpass gelingen wird und ob damit für deren Besitzer tatsächlich mehr Freiheiten beim Reisen und in der Freizeit in den einzelnen Mitgliedsstaaten möglich werden, all das steht heute noch in den Sternen. Allzu viel Zeit sollte sich die EU allerdings nicht lassen mit der Umsetzung.

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