Nächster Bahnstreik am Wochenende

Lokführer legen abermals die Arbeit nieder. Von Samstag früh bis Montag früh totaler Stillstand.

Der letzte Streik ist noch gar nicht richtig zu Ende, da plant die Lokführergewerkschaft GDL bereits den nächsten. Am kommenden Wochenende wird sich auf Deutschlands Schienen nur noch sehr wenig bewegen. 50 Stunden lang soll der neuerliche Streik dauern.

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Bereits ab Freitag, 15 Uhr sollen die Lokführer im Güterverkehr die Händen in den Schoß legen. Und ab Samstag, 02 Uhr früh sollen auch im Personenverkehr alle Züge stehen bleiben. Erst ab Montag, 04 Uhr sollen die Lokführer ihre Arbeit wieder aufnehmen.
Die Bahn will mit einem Notfahrplan zumindest ein Drittel des sonst üblichen Fernverkehrs durchführen. Das Chaos wird trotzdem immens ausfallen. Und auch nach dem Streik wird man dessen Auswirkungen noch lange spüren.

Fußballfans betroffen

Der Streik trifft viele Familien und Urlauber, die an diesem Wochenende in die Herbstferien fahren wollten bzw. aus diesen zurückkehren. In 11 der 16 Bundesländer enden bzw. beginnen an diesem Wochenende die Schulferien. Normalerweise ist diese Zeit einer der verkehrsreichsten im ganzen Jahr. Jetzt müssen die Familien zusehen, wie bzw. ob sie überhaupt nach hause kommen. Die schnelle Suche nach alternativen und noch verfügbaren Verkehrsträgern, wie Fernbusse* oder Mietwagen wird wohl für diese Passagiere zur echten Herausforderung werden.

Und noch eine Gruppe wird der Streik besonders treffen: Die Fußballfans, die Sonnabends und Sonntags normalerweise ihrer Mannschaft zum Auswärtsspiel folgen. Bundesweit tun das rund 100.000 Fans jedes Fußball-Wochenende normalerweise. An diesem Wochenende wird dies äußerst schwierig werden, denn die Bahn hat alle Sonderzüge zu den Bundesligaspielen abgesagt. Dadurch wird es wohl zu leeren Rängen in den Stadien landauf landab kommen, denn beispielsweise die Fans aus Bremen werden auf die Schnelle wohl keine andere Möglichkeit finden, um nach München zum Bundesligaspiel Werder Bremen –  Bayern München hin und pünktlich wieder zurück zu kommen.

Die Bahn informiert wie immer auf ihrer Homepage über die aktuelle Verkehrslage in ihrem Netz.

Weitere Streiks möglich.

Ein Ende der Tarifauseinandersetzung ist nicht absehbar. Die Bahn bleibt stur und wirft der GDL vor, sie würde „Amok laufen“. Die GDL dagegen beharrt auf ihren Forderungen nach 5 Prozent mehr Lohn, geringeren Arbeitszeiten und der eigenen Zuständigkeit. Neben den Lokführern will die GDL auch die Interessen der Zugbegleiter, Bordgastronomen und Disponenten gegenüber der Bahn vertreten. Eine Lösung steht bisher in den Sternen.

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