Lufthansa-Streik: Ende offen #Update

Die Piloten der Lufthansa verlängern ihren Streik, ohne dabei ein Ende zu benennen.

#Update: Am kommenden Sonntag werden die Piloten der Lufthansa nicht streiken.#

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Das hatte wohl niemand erwartet. Was sich als kurzer Warnstreik ankündigte, wächst sich nun zu einem Arbeitskampf ohne Ende aus. Die Lufthansa Piloten haben sich für einen „Streik open end“ entschieden.

Streikwoche im Lufthansa Konzern

Zunächst sah alles noch eher entspannt aus, als die Kabinencrews der Konzerntochter Eurowings am Dienstag in einen eintägigen Streik eintraten und für viele verspätete und gestrichene Flüge an den Airports Düsseldorf und Hamburg sorgten. Das richtige Chaos wollte allerdings nicht aufkommen, dafür ist Eurowings – noch – zu unbedeutend klein am deutschen Himmel.

Am darauffolgenden Mittwoch sah es dagegen schon anders aus. Die Piloten der Konzern-Mutter Lufthansa kündigten an, einen ganzen Tag lang alle Kurz- und Langstreckenflüge aus Deutschland zu bestreiken. Das bedeutete für erheblich mehr Passagiere Unannehmlichkeiten als das bei Eurowings der Fall war.

Doch kaum war dieser Streik angelaufen, verlängerte die dazu aufrufende Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit (VC) den Streik bereits bis zum Donnerstag. Statt einem Tag wollte man nun 2 Tage am Stück streiken.

Die Lufthansa* zeigte sich trotz der Verlängerung um 24 Stunden weiterhin unbeeindruckt, so wie schon in den in dieser Arbeitsauseinandersetzung bisher stattgefundenen 14 Streiks auch. Man nimmt offensichtlich lieber die Beeinträchtigungen für die Passagiere und die Einnahmeeinbußen im Millionenbereich hin, als auf die Forderungen der Piloten und ihrer Gewerkschaft zuzugehen. Die Lufthansa-Führung versuchte sogar vor Gericht, den Streik zu verhindern, als das Gespräch zu suchen. Damit scheiterte sie jedoch vor dem Landesarbeitsgericht Hessen.

Lufthansa Maschine im Retro-Look

Lufthansa Maschine im Retro-Look

Verlängerung des Streiks auf open end

So kündigte die Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit (VC) absehbar am Donnerstag an, auch am Freitag und am Samstag dieser Woche zu streiken. Die Lufthansa Führung zeigte sich weiterhin nicht kompromißbereit.

Und so sehen sich die Piloten und ihre Gewerkschaft am heutigen Freitag nun gezwungen, den Druck auf die Lufthansa noch einmal ordentlich zu erhöhen, um endlich Gehör beim Management zu finden. Der Sprecher der Gewerkschaft Vereinigung Cockpit, Jörg Handwerg erklärt deshalb heute:

Es gibt kein vorher festgelegtes Enddatum für den Streik.

Das bedeutet, daß auch an den kommenden Tagen der Streik so lange fortgesetzt wird, bis die Lufthansa einlenkt. Es werden deshalb auch an diesem Sonntag und an den Tagen der kommenden Woche Flüge der Konzernmutter Lufthansa bestreikt. Die meisten der geplanten Flugverbindungen werden wohl annulliert werden müssen. Das Chaos, das dadurch entstehen wird, dürfte extreme Ausmaße annehmen.

Es liegt nun an der Lufthansa Führung, wie lange dieser unhaltbare Zustand an Deutschlands Flughäfen vorherrschen soll. Solange sie sich nicht kompromißbereit zeigt, solange werden die Flüge ausfallen. Das ist Sturheit auf Kosten der Passagiere und der Aktionäre.

Flugstatus checken!

Da der Streik auf open end verlängert wurde, werden in den kommenden Tagen zahlreiche Flüge von Flughansa ausfallen. Niemand weiß heute, wie lange der Streik letztlich andauern wird.

Allen von einer Flugstreichung betroffenen Passagieren bietet Lufthansa wie immer an, den geplanten Flug online kostenfrei auf einen alternativen Flug umzubuchen oder zu stornieren. Darüber hinaus besteht auch die Möglichkeit, das Flugticket in ein Ticket der Deutschen Bahn (2. Klasse) umzuwandeln. Die Züge der Bahn dürften allerdings entsprechend voll werden, wenn der Streik weiterhin anhält.

Wichtig ist es deshalb, sich unbedingt frühzeitig um eine Alternative zu bemühen. Immer, wenn zahlreiche Flüge der Konzern-Mutter Lufthansa ausfallen, dann ist das Chaos an den deutschen Bahnhöfen, in den Zügen und auf den Autobahnen besonders groß.

Eigeninitiative eines jeden einzelnen verhinderten Flugpassagiers ist dann gefragt. Neben der Stornierung und dem Umbuchen gibt es natürlich die Möglichkeiten, den eigenen PKW zu nutzen, sich einen Mietwagen zu besorgen oder auf einen Fernbus* auszuweichen.

Entschädigung

Wer von einem Flugausfall oder einer Flugverspätung betroffen ist, der sollte seine Rechte unbedingt wahrnehmen. Hohe Entschädigungen bis zu 600 Euro sind im Einzelfall möglich. Spezielle Agenturen* übernehmen für die Passagiere die komplette Abwicklung und setzen die Rechte ggf. gegen die Airline durch. Informieren kostet nichts.

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