Spanien will Druck auf Ryanair ausüben

Die Pannenserie bei Ryanair beschäftigt nun die Politik.

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Die EU-Kommission will erreichen, daß die EU-Staaten in Zukunft gegenseitig Informationen zu Vorkommnissen ind er Luftfahrt austauschen müssen. Bisher gab es eine solche Verpflichtung nicht.

Hintergrund für dieses Aktivitäten ist die Pannenserie bei der Billigfluggesellschaft Ryanair in Spanien. Am vergangenen Wochenende mußte innerhalb von 4 Tagen bereits die dritte Maschine von Ryanair unplanmäßig landen. Diesmal zwang ein Motorschaden ein von Paris Beauvais kommendes Flugzeug zur vorzeitigen Landung in Barcelona. Ziel war eigentlich der Flughafen Teneriffa Süd auf der gleichnamigen kanarischen Insel. Am Donnerstag vergangener Woche leitete der Kapitän einer Ryanair-Maschine eine Notlandung auf Mallorca ein, nachdem 3 Personen an Bord bei Turbulenzen verletzt wurden. Ende Juli gab es Probleme mit 3 Flugzeugen mit Ziel Spanien, die offenbar an die Kapazitätsgrenzen ihres Kerosinvorrates gestoßen waren.

Ryanair Maschinen am Airport Bremen

Ryanair Maschinen am Airport Bremen

Ryanair selbst sieht die Vorkommnisse als Beweis, daß die Sicherheit an  Bord der eigenen Maschinen höchste Priorität hat. Die ungeplanten Landungen seien kein Warnsignal. Bei 1.500 Flügen pro Tag könne es immer zu kleineren Störungen kommen.

Spanien fordert jetzt dagegen mehr nationale Kompetenzen bei der Überwachung von Airlines. Es sei zwar gut, daß man heute für wenig mit dem Flugzeug reisen kann, schließlich bringen die Fluggesellschaften die vielen für Spanien so wichtigen Touristen ins Land, doch dürfte es auf keinen Fall Abstriche bei der Sicherheit geben.

Bisher konnte niemand irgendeiner Billigairline nachweisen, daß bei der Sicherheit gespart würde. Und das dürfte bei europäischen Fluggesellschaften auch ziemlich schwierig werden, werden deren Maschinen doch im gleichen Rhythmus und oft auch bei den gleichen Unternehmen gecheckt, wie die Flugzeuge der „normalen“ Airlines. Und meist haben gerade die Billigarlines die neuesten Flugzeuge, während bei normalpreisigen Linienarlines schonmal Flugzeuge im Einsatz sind, die 15 und mehr Jahre auf dem Buckel haben.
Billigairlines sparen an anderer Stelle, meist beim Service, und denken sich zahlreiche Gebühren aus, um die meist unschlagbaren Ticketpreise möglich zu machen. Bei der Sicherheit zu sparen, wäre das Ende jeder Airline. Das weiß auch Ryanair-Chef O´Leary. Da können die Ticket-Preise noch so günstig sein, Imageprobleme in Bezug auf Sicherheit würden sich sofort auf die Buchungszahlen niederschlagen.

Quelle: Focus

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