Erdbeben: Italien empfiehlt, das Gebiet zu verlassen!

Mittelitalien ist zur Zeit nicht sicher. Erdbeben machen eine ganze Region obdachlos.

Immer wieder bebt die Erde in Mittelitalien. Nachdem es erst im August zu einem schwerem Erdbeben gekommen ist, bei dem auch mehrere Tote und viele Verletzte zu beklagen waren, kam es am vergangenen Wochenende zu wiederholten Erdstößen. Am Sonntag zerstörte das stärkste seit über 36 Jahren gemessene Erdbeben zahlreiche Ortschaften in der Region um Norcia.

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Viele Häuser brachen in Sekunden zusammen, Straßen waren durch die Schuttmassen nicht mehr passierbar, Kulturgüter wurden unwiederbringlich zerstört und viele Einwohner wurden obdachlos.über 8.000 Menschen mußten in Notunterkünften Zuflucht suchen. In der gesamten Region Marken sind über 25.000 Menschen obdachlos geworden.

Region verlassen!

Schon nach den Erdstößen im August kam die Frage auf, ob es sich überhaupt lohnt in Mittelitalien den Wiederaufbau zu versuchen. Nach den neuerlichen Ereignissen bekommt diese Frage eine ganz neue Brisanz.

Das Erdbeben mit der Stärke 6,5 leistete ganze Arbeit. Komplette Ortschaften wurden ausradiert, ein öffentliches Leben – zumindest derzeit – ist nicht mehr möglich. Der zuständige Zivilschutz hat deshalb alle Menschen in dem betroffenen Gebiet aufgefordert, diese Region zu verlassen.

Touristen

Diese Aufforderung gilt um so mehr für die Touristen. Wer gerade in Mittelitalien unterwegs ist oder vorhat, in den nächsten Tagen oder Wochen dorthin zu reisen, der sollte schleunigst seine Reisepläne ändern. Die Regionen Marken, Umbrien, Latium, Abruzzen und ganz Mittelitalien ist derzeit kein geeignetes Urlaubsziel. Die Infrastruktur liegt am Boden, und jederzeit kann es zu neuerlichen Erdstößen kommen. Zur eigenen Sicherheit und um die Arbeiten vor Ort nicht zu gefährden, sollten Touristen derzeit einen großen Bogen um diese Regionen machen.

Zukunft

Nun geht es für die Italiener erst einmal darum, die größten Schäden in den Griff zu bekommen, damit ein öffentliches Leben überhaupt wieder möglich wird. Der Schutt muß beseitigt und alle großen Bauwerke, aber Schulen, Behörden und andere Einrichtungen auf Schäden und Standsicherheit gecheckt werden.

Erst danach kann man sich ein Gesamtbild über die Schäden machen. Und erst dann kann man entscheiden, ob es sinnvoll ist, in dieser Region die Ortschaften neu aufzubauen. Oder ob die Menschen besser in andere Regionen ziehen sollten.

Eine Hoffnung gibt es allerdings. So ließ der Chef des Zivilschutzes bereits verlauten: „Woanders hinzugehen, heißt nicht, nicht zurückzukehren.“

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