Coronavirus: AA warnt vor Reisen nach China

Das Auswärtige Amt gibt nun offiziell eine (Teil)-Reisewarnung für China heraus.

Das Coronavirus beherrscht zur Zeit alle Medien und Kanäle. Und obwohl die bisherige Ausbreitung, Krankheitsrate und die Anzahl der Todesfälle hierzulande verglichen mit dem alljährlichen Verlauf der Grippeepidemie geradezu mickrig erscheint, scheinen sich die Länder und Organisationen in Aktionismus geradezu zu überschlagen.

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So hat gestern auch die Weltgesundheitsorganisation (WHO) eine offizielle weltweite Notlage im Zusammenhang mit dem Coronavirus erklärt. Das ist ein ernstzunehmender Fakt, schließlich kam es in der Vergangenheit nicht allzu oft vor, dass die WHO eine solche Notlage erklärt hat. U.a. beim Auftreten der Schweinegrippe wurde eine solche Notlage auch hierzulande bekannt und beachtet. Wenn man sich allerdings ausgerechnet die Schweinegrippe in Erinnerung ruft, dann weiß man im Rückblick, dass auch damals schon viel blinder Aktionismus war und manche Maßnahme hierzulande am Ende mehr geschadet als genützt hat.

Doch wie immer weiß man erst im Nachhinein, was das Beste gewesen wäre. Einer möglichen Infektion mit Coronaviren sollte man aber in jedem Fall aus dem Weg gehen.

Lage in China

Nach dieser Devise hat das Auswärtige Amt nun eine Reisewarnung für China herausgegeben. Allerdings ist dies vorerst nur eine Teil-Reisewarnung. Das bedeutet, dass nicht von Reisen nach China insgesamt und allgemein abgeraten wird, sondern nur vor Reisen in bestimmte Gebiete gewarnt wird.

Seit Dezember 2019 ist das Auftreten des Coronavirus in der Stadt Wuhan in der Provinz Hubei Fälle offiziell bekannt. Durch das Virus werden Lungenentzündungen ausgelöst, die vor allem bei älteren und gesundheitlich angeschlagenen Personen auch zum Tod führen können. Eine Verbreitung des Virus von Mensch zu Mensch ist nachgewiesen. Die Anzahl der Infektionen, der Erkrankten und der Toten steigen seitdem deutlich an. Eine Verbreitung des Virus über China hinaus in andere Länder hat ebenfalls bereits stattgefunden. Die Krankenhäuser und medizinischen Einrichtungen vor Ort haben mit der aktuellen Lage sehr zu kämpfen, eine Überlastung ist nicht auszuschließen.

Die Stadt wuhan in China | Foto: Petrick_L, pixabay.com, Pixabay License

Die Stadt wuhan in China | Foto: Petrick_L, pixabay.com, Pixabay License

China reagierte mit drastischen Maßnahmen und hat die Region um Wuhan praktisch vor der Außenwelt isoliert. Reisen mit Bahn, Flugzeug, Bus oder Fähre in dieses Gebiet ist derzeit nicht möglich. Auch andere Provinzen in China sind derzeit von Einschränkungen der Reise- und Bewegungsfreiheit betroffen.

Insgesamt ist es deshalb derzeit sehr schwierig, sich innerhalb von China von einem Ort zu einem anderen zu bewegen. Bei der Ein- und Ausreise wie auch bei Kontrollen bei Überlandreisen im Land sind Fieberkontrollen möglich. Bei auftretenden Symptomen muss man damit rechnen, sofort entsprechenden Quarantänemaßnahmen unterzogen zu werden.

Einige Nachbarländer, wie Russland drohen damit, jederzeit und plötzlich die Grenzübergänge vorübergehend zu schließen. Mehrere Fluggesellschaften, darunter auch europäische und deutsche Airlines, wie die deutsche Lufthansa* haben die Flugverbindungen von und nach China bereits eingeschränkt oder ganz eingestellt.

Reisewarnung

Nun hat auch das Auswärtige Amt (AA) eine Reisewarnung für China herausgegeben. Allerdings ist dies vorerst nur eine Teil-Reisewarnung. Das bedeutet, dass nicht von Reisen nach China insgesamt und allgemein abgeraten wird, sondern nur vor Reisen in bestimmte Gebiete gewarnt wird.

Die Teil-Reisewarnung des AA im Einzelnen:

  • Vor Reisen in die Provinz Hubei wird gewarnt.
  • Jeder, der trotzdem nach China reist, sollte sich in der Krisenvorsorgeliste registrieren.
  • Mögliche Einschränkungen sollten eingeplant werden.
  • Eine vorzeitige Abreise sollte geprüft werden.
  • Nicht notwendige Reisen nach China sollten verschoben werden.
  • Kontakt zur Airline und/oder Reisegesellschaft sollte unbedingt gehalten werden.
  • Den Anweisungen der lokalen Sicherheitskräfte sollte unbedingt Folge geleistet werden.
  • Eine Impfung gegen Influenza mit dem aktuellen Nordhalbkugelimpfstoff ist angeraten, um mögliche Verdachtsfälle zu vermeiden.

Wer also vor hatte, in den nächsten Tagen oder Wochen nach China zu reisen, sollte diese Reise unbedingt verschieben. Nur wenn es absolut nicht anders geht, sollte die Reise angetreten werden. Dann sollte man sich jedoch unbedingt an die Hinweise des AA halten. Eine mögliche Infektion mit dem Coronavirus in China ist allerdings jederzeit möglich.

Hierzulande braucht sich allerdings niemand allzu große Sorgen wegen des Coronavirus machen. Da gibt es andere Punkte, die weitaus gefährlicher sind. Zum Beispiel der alltägliche Straßenverkehr oder auch die ganz normale alljährlich auftretende Grippewelle. Diese beiden unerfreulichen Begleitumstände des alltäglichen Lebens reißen hierzulande mehr Menschen in den Tod als das durch die Medien gehypte Coronavirus.

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