Delta-Variante: So kannst du riskante Reiseziele meiden.

Die Corona Delta Variante vermiest den Start in den Urlaubssommer 2021.

Gefühlt ist für viele Menschen die Corona Pandemie vorbei. Doch das ist leider ein Trugschluss, der wohl für eine weitere heftige Infektionswelle im Herbst sorgen dürfte.

Anzeige

Zum einen sind hierzulande erst knapp ein Drittel der Menschen vollständig geimpft. Die Impfkampagne läuft trotz der zahlreichen Versprechen von Bundesgesundheitsminister Spahn eher schleppend. Zwar haben über 53 Prozent mittlerweile eine Erstimpfung erhalten, doch das garantiert keinen vollständigen Schutz, schon gar nicht gegen Virus-Mutanten.
Und zum anderen ist der Schutz gegen Mutationen gar nicht oder nur gering vorhanden, je nachdem, wie alt man ist und welchen Impfstoff man erhalten hat.

Diese Tatsache hat sich leider noch nicht ausreichend herumgesprochen. So verwundert es nicht, dass man fast das Gefühl bekommt, ganz Deutschland befindet sich bereits im Urlaub oder ist im Moment mit der Buchung des Sommerurlaubs und den notwendigen Reisevorbereitungen beschäftigt.

Nach der schweren, entbehrungsreichen Corona-Zeit mit den zahlreichen Lockdowns will man endlich einmal raus und das Leben genießen. Dagegen ist grundsätzlich nichts einzuwenden, außer dass wir uns noch nicht nach Corona befinden. Wir sind noch mittendrin in der Pandemie und müssen uns auch dementsprechend verhalten.

Lage im Ausland

In vielen Ländern, vor allem außerhalb von Europa ist man mit den Impfungen bei weitem noch nicht so weit wie hierzulande. In manchen Ländern haben die Impfungen gerade erst begonnen, weil bislang noch fast kein Impfstoff in diesen Ländern angekommen ist. Dazu zählen Länder in Afrika, Asien oder Südamerika.

Zudem grassieren in zahlreichen Ländern die verschiedensten Varianten des Coronavirus. Diese Mutanten sind oftmals ansteckender oder auch tödlicher als die Varianten, die in Europa umher gehen. So haben Indien, Brasilien oder Südafrika mit Virus-Mutationen zu kämpfen, gegen die auch eine Impfung nicht immer hilft.

Man sollte deshalb als Deutscher oder Europäer die vermeintlich gute Lage nicht auf andere Länder oder gar Kontinente projizieren und dorthin eine Urlaubsreise buchen, weil man glaubt alles wäre überstanden und total sicher.

Coronavirus | Bild: _freakwave_, pixabay.com, Pixabay License

Coronavirus | Bild: _freakwave_, pixabay.com, Pixabay License

Delta-Variante

Die sogenannte Delta-Variante des Coronavirus, die in Indien zuerst aufgetreten ist, macht dabei zur Zeit die meisten Sorgen. In Großbritannien hat diese Mutante schnell die Oberhand gewonnen und ist die derzeit dominierende Variante. Anfang April wurden erste Fälle mit Delta registriert, im Mai waren es bereits 25 Prozent aller Fälle und im Juni gab es fast nur noch Infektionen mit der Delta Variante. Und das trotz der sehr hohen Impfrate auf der britischen Insel. Das zeigt, wie hochansteckend die Delta-Variante ist.

Auch in Portugal hat sich diese Variante sehr schnell verbreitet. Lissabon wurde deshalb von den Behörden abgeriegelt, um den Ausbruch noch irgendwie in den Griff zu bekommen.

Das besonders dramatische an der Delta Variante ist zudem, dass diesmal auch Kinder und Jugendliche stark betroffen sind. In Großbritannien müssen bereits vermehrt Kinder in den Krankenhäusern zur Behandlung ihrer Covid-19-Erkrnakung stationär aufgenommen werden. Das gab es bislang in der Form nicht.

Aus diesem Grund gibt es bereits Überlegungen, für alle Einreisenden nach Deutschland die Regeln zu verschärfen. Überlegt werden demnach lückenlose Kontrollen an den Grenzübergängen und Flughäfen, doppelte Tests und eine Pflicht-Quarantäne für alle Einreisenden. Und das völlig unabhängig vom Reiseland.

So soll vermieden werden, dass rückkehrende Urlauber die Delta und andere Varianten nach Deutschland einschleppen. In ein Gesetz oder eine Regelung gegossen ist dazu im Moment aber noch nichts.

Verschärfte Regeln für Virus-Varianten-Gebiete

Reisende aus Großbritannien und Portugal müssen sich aber bereits ab dieser Woche mit verschärften Regeln auseinandersetzen.

Für Portugal gilt:

  • Ab 29. Juni 2021 ist Portugal als Virus-Varianten-Gebiet eingestuft.
  • Eine Einreise nach Deutschland ist nur noch mit PCR- oder Antigen-Test möglich, der nicht älter als 48 Stunden sein darf.
  • Es gilt eine 14 Tage Pflicht-Quarantäne für alle, von der man sich nicht freitesten kann.
  • Infos des Auswärtigen Amtes dazu findet man hier.

Für Großbritannien gilt:

  • Großbritannien gilt als Virus-Varianten-Gebiet.
  • Es besteht eine Anmeldepflicht bei der Einreise nach Deutschland.
  • Zudem muss ein PCR-Test vorliegenden, der maximal 72 Stunden alt sein darf.
  • Es besteht eine 14 Tage Pflicht-Quarantäne für alle, von der man sich nicht freitesten kann.
  • Personen, die nicht Deutsche sind oder einen Wohnsitz und Aufenthaltsrecht in Deutschland besitzen, dürfen nicht einreisen.
  • Infos des Auswärtigen Amtes dazu findet man hier.

Riskante Reiseziele meiden!

Man sieht also, dass der Eindruck, Corona wäre vorbei, leider verfrüht ist. In vielen Regionen der Welt grassiert das Virus weiter oder „feiert“ neue Höhepunkte durch das Auftreten von neuen Mutationen. Dies gilt nicht nur für weit entfernte Ziele, sondern auch für Ländern in unserer näheren Nachbarschaft, wie Portugal und Großbritannien beweisen.
Und selbst in Ländern, die bereits eine hohe Impfrate aufweisen (z.B. Israel) oder die eine hohe Durchsuchung mit einer früheren Corona-Virusvariante überstanden haben (z.B. Südafrika oder Brasilien) schnellen die Infektionszahlen ganz schnell wieder nach oben, wenn eine neue Mutation auftritt, so wie aktuell die Deltavariante in vielen Ländern.

Jedem, der in diesem Jahr in den Urlaub fahren möchte, kann man deshalb nur raten, unbedingt solche Ziele anzusteuern, die nicht unter der Delta-Variante leiden müssen. Da dieser Zustand sich jederzeit ändern kann, sollte man auf langfristige Buchungen verzichten und stattdessen lieber spontan verreisen. Auf Fernreisen sollte man in diesem Jahr besser komplett verzichten. Urlaub in Deutschland oder dem unmittelbar benachbarten Ausland ist sicher nicht die schlechtes Idee.

Außerdem ist es ganz wichtig, bereits ausreichende Zeit vor der Abreise in den Urlaub einen ausreichenden und vollständig Impfschutz aufzubauen. Das ist in der Regel 14 Tage nach der 2. Spritze mit Corona Impfstoff der Fall. Dabei ist auch nicht ganz unerheblich, welchen Impfstoff man bekommen hat. Mit der Einmal-Spritze von Johnson & Johnson sollte man ganz besonders vorsichtig sein.

Anzeige