Nach Germania nun auch fly bmi am Boden.

Fly BMI stellt Betrieb ein. Deutsche Regionalflughäfen kommen unter noch mehr Druck.

Der Himmel lichtet sich allmählich über Deutschland und Europa. Nach der ziemlich plötzlich hereinbrechenden Meldung über die Betriebseinstellung der Airline Germania Anfang Februar kommt nun die nächste Hiobsbotschaft. Auch fly bmi muss aufgeben.

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Fly BMI und der Brexit

Noch immer ist überhaupt nicht klar, ob und wann der Exit Großbritanniens aus der EU, der sogenannte Brexit wirklich kommt. Und wenn er kommt, wie er über die Bühne gehen. Eher geregelt durch ein entsprechendes Abkommen der Briten mit der EU, oder total chaotisch als NoDeal Brexit von heute auf morgen. Zwar sind nur noch wenige Wochen Zeit, für diese wichtige Frage endlich eine Entscheidung herbeizuführen, doch die britische Politik gefällt sich in Hinhalteparolen und Taschenspielertricks. Manche Beteiligten haben aber auch schlicht noch immer nicht verstanden, was da auf sie zu kommt.

Fest steht jedesfalls bereits jetzt, dass der Schaden durch den Brexit bereits heute immens ist. Viele Firmen haben die Insel bereits Richtung Kontinentaleuropa oder Irland, und damit Richtung EU verlassen oder planen dies für die nächste Zeit. Und manche Firmen stellen lieber vorsichtshalber den Betrieb ein. Dazu zählt auch Fly BMI.

Fly BMI, früher unter der Bezeichnung British Midland Regional am Markt, hat am Wochenende erklärt, den Flugbetrieb wegen der Unsicherheiten rund um den Brexit sofort einzustellen. Alle Flüge von und nach Großbritannien wurden abgesagt. Es werden keine Flüge werden mehr stattfinden. Passagiere, die einen Fly BMI Flug gebucht haben, können nicht mehr befördert werden.

Betroffene Passagieren müssen sich selbst um alternative Flüge bei anderen Airlines kümmern. Das Geld für bereits bezahlte Tickets kann im Moment nicht zurückerstattet werden. Wer mit einer Kreditkarte den Flug bezahlt hat, kann versuchen über diesen Weg wieder an sein Geld zu kommen. Alle anderen müssen hoffen, dass am Ende etwas übrig bleibt, um alle Ansprüche zu befriedigen. Besser wäre es vielleicht, von Anfang einen Profi mit der Eintreibung* des Geldes zu beauftragen.

Sollte der Flug über einen der Partnerairlines von Fly BMI, wie Lufthansa*, Brussels Airlines, Turkish Airlines, Loganair, Air France oder Air Dolomiti gebucht worden sein, dann müssen sich diese Passagiere direkt an diese Airline wenden.

Deutsche Regionalflughäfen leiden

Nach der Pleite von Germania kommt damit der nächste große Hammer. Auch hierzulande war Fly BMI an einigen kleineren Airports vertreten, die damit wieder zahlreiche Flüge verlieren.

Für den Airport Rostock kommt es ganz dick. Mit der Flugeinstellung von Fly BMI verliert Rostock alle Linienverbindung. Die Flüge nach München waren die letzten verbliebenen Linienflüge. Nun finden am Airport RLG nur noch vereinzelte Charterflüge und ab und an Schlungsflüge statt. Sonst herrscht Stille im Norden.
Ob und wie lange das der Flughafen Rostock finanziell  aushalten kann und wie sich das auf die Arbeitsplätze am Flughafen auswirken wird, wird man in den nächsten Tagen sehen. Ein kurzfristiger Ersatz für Germania und Fly BMI ist jedenfalls nicht in Sicht.

Auch der Airport Saarbrücken bekommt das Aus von Fly BMI zu spüren. Auch von hier flog Fly BMI im Linienflug zum Lufthansa Drehkreuz München. Das ist nun Geschichte, das Angebot wurde damit ordentlich ausgedünnt. Nur noch Luxair bietet als einzig verbliebene Airline Flüge von Saarbrücken an.

Für die regionalen Flughäfen konnte das Jahr 2019 nicht schlechter anfangen. Die Betriebseinstellungen von Germania und Fly BMI kommen zur absoluten Unzeit, haben viele der der kleinen Flughäfen noch nicht einmal die Insolvenz der Air Berlin bislang ausgleichen können. Nun kam bereits der nächste Hammer, und das könnte auch für einige Regionalairports das endgültige Aus bedeuten. So lichtet es sich nicht nur am Himmel, sondern auch am Boden.

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