Der Brexit und seine Folgen: Ryanair wird keine neuen Flugzeug in UK stationieren.

Der beschlossene Brexit zeigt seine ersten Auswirkungen. Billigflieger Ryanair wird vorerst keine neuen Verbindungen nach Großbritannien aufnehmen.

So langsam aber sicher dürfte den Briten klar werden, was sie da ausgelöst haben mit ihrer Entscheidung, die Europäische Union zu verlassen. Die Börsen sind am Boden, die Währung ist am Boden und die Wirtschaft gibt Gewinnwarnungen heraus.

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Doch dies sind nur die unmittelbaren Auswirkungen der ersten Tage nach der Brexit-Entscheidung. Die langfristigen Folgen, auch in der Tourismus Branche werden noch intensiver sein.

Luftverkehr

Dazu zählen auch die Veränderungen im Luftverkehr. Easyjet, die britische Low-Cost-Airline, hatte bereits unmittelbar nach dem Brexit Referendum eine Gewinnwarnung herausgegeben. Man rechnet im 3. Quartal des Geschäftsjahres 2015/2016 mit einem Umsatzrückgang pro Sitzplatz um 8,6 Prozent. Die Aktie von Easyjet brach daraufhin im Handel um 20 Prozent ein. Über 7 Tage gerechnet verloren die Aktien des britischen Billigfliegers insgesamt 32 Prozent, und sind damit nur noch zwei Drittel dessen wert, was sie vor dem Brexit mal gekostet haben.

Und es könnte noch schlimmer kommen. Easyjet und ebenso British Airways durften als britische Airline dank der EU-Mitgliedschaft Großbritanniens alle EU-Märkte frei anfliegen und auch innerhalb und zwischen den EU-Ländern Verbindungen anbieten. Nach dem Vollzug des Brexit dürfte dieser Vorteil wegfallen. Dann dürfen Easyjet und British Airways nur noch von und nach Großbritannien Passagiere transportieren.

Gut, wenn man dann Zugriff auf einen Privatjet hat.

Ryanair Boeing 737-800 am Airport Alicante

Ryanair Boeing 737-800 am Airport Alicante

Ryanair

Ryanair als irische Fluggesellschaft ist zwar nicht unmittelbar vom Brexit betroffen, trotzdem stellt sich der Billigflieger auf die Zeit nach dem EU-Austritt ein. Vorerst wolle man deswegen keine neuen Verbindungen in Großbritannien aufnehmen. Zu unsicher sind die Zukunftsaussichten auf der britischen Insel, sagte Airline-Chef Michael O’Leary.

Großbritannien ist für Ryanair ein wichtiger Markt. Hier macht man mehr als 25 Prozent des Gesamtumsatzes. Sollte dieser wegbrechen oder stark dezimiert werden, dürfte sich das auch auf die Aktie von Ryanair auswirken.

Ryanair expandiert jedoch stark in anderen Regionen Europas, unter anderem auch in Deutschland. Und neue Serviceangebote sollen vermehrt neue Kundengruppen ansprechen und in die Maschinen locken. Von den 50 neuen Flugzeugen, die Ryanair bis zum kommenden Jahr einflotten wird, soll kein einziges in Großbritannien an den Start gehen, stattdessen werden die Flieger in anderen EU-Ländern zum Einsatz kommen.

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